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Brief an die Leser


Verehrte Leserin,

sehr geehrter Leser,


"Der Wettlauf zum Mond", lautete das Fazit des Artikels von John M. Logsdon und Alain Dupas in unserer letzten Ausgabe, "war eine Operation des Kalten Krieges." Die Welt hat sich seither sehr verändert; und ist nicht jener zwar für die Menschheit hochsymbolische, aber eben auch politisch und militärisch immens bedeutsame erste Schritt vom 20. Juli 1969 auf einen fremden Himmelskörper gerade durch die Flut der Beiträge aller Medien zum 25-Jahr-Jubiläum zu den historischen Akten gelegt worden?

Gewiß, der Anspruch der Bezeichnungen Astronaut und Kosmonaut war ohnehin überzogen: Die mittlere Entfernung der Erde zu ihrem Trabanten beträgt mit 384403 Kilometern nur etwa 0,004 Prozent der Strecke bis zur Grenze des Sonnensystems, wo die Heliosphäre in den interstellaren Raum übergeht. Zudem hatten Neil A. Armstrong und Edwin E. Aldrin vor allem ihre Pioniermission zu erfüllen. Doch ihre zehn Nachfolger, deren Namen auch jetzt schon wieder kaum jemand mehr kennt, holten dann doch eine beträchtliche wissenschaftliche Ausbeute ein.

Für sie alle steht hier noch einmal der Geologe Harrison M. Schmitt aus dem Apollo-17-Team, das die vorerst letzten Tritt- und Fahrspuren im lunaren Staub hinterließ. Er untersuchte im Dezember 1972 einen riesigen Felsbrocken, dessen Komponenten beim Einschlag eines Meteoriten vor 3,86 Milliarden Jahren aufgeschmolzen wurden. Die gezielte Auswahl solcher Boden- und Gesteinsproben hat dazu beigetragen, die Effekte von kosmischen Kollisionen bei der Entwicklung von Planeten zu erhellen – wie auch Ursprung und Entwicklung des Mondes selbst (siehe Seite 58).


Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 1994, Seite 3
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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