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Paläontologie: Erbrochenes Saurier-Mahl



In einer Lehmgrube im ostenglischen Peterborough haben Forscher den erbrochenen Mageninhalt eines Dinosauriers entdeckt. Er besteht aus Rostren von Belemniten – Innenskeletten von Verwandten der Tintenfische, die vor mehr als 150 Millionen Jahren die See um Großbritannien bevölkerten. Die Tiere waren leichte Beute für Ichthyosaurier, die damals über die Meere herrschten. Peter Doyle von der Universität Greenwich (England) und Jason Wood von der Open University präsentierten ihren Fund auf einer paläontologischen Konferenz in Kopenhagen. Als entscheidenden Beleg dafür, dass es sich um Erbrochenes handelt, werten sie unter dem Elektronenmikroskop sichtbare Ätzspuren. Für diese Annahme spricht auch, dass die Reste vorwiegend von jungen Tieren stammen, die wohl kaum eines natürlichen Todes gestorben sind. Der urzeitliche Räuber dürfte die unverdaulichen Skelette ausgewürgt haben, wie das heute noch Pottwale tun. Dass sie auf dem üblichen Weg ausgeschieden wurden, lässt sich ausschließen, denn die spitzen, harten Kalkstrukturen hätten die Därme beschädigt.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2002, Seite 46
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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