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Raumsonden: JUICE: Europa stößt in das Reich von Jupiter vor

Mit einem Bilderbuchstart am 14. April 2023 begann die mehrjährige Mission der Raumsonde JUICE zu Jupiter und seinen Monden. Mehr als acht Jahre wird die Sonde zu ihrem Ziel benötigen. Ihre Hauptaufgabe ist nach der Ankunft das Erforschen der drei großen Eismonde Europa, Ganymed und Kallisto.
Künstlerische Darstellung der Planetensonde JUICE, die ab Sommer 2031 Jupiter und seine großen Monde erkunden soll.

Mit dem erfolgreichen Start vom Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guayana nahm eine Mission ihren Anfang, die nach den derzeitigen Planungen bis zum Jahr 2035 aktiv sein wird. Die in Europa entwickelte und gebaute Raumsonde JUICE wird ein neues Kapitel in der Erforschung der bei Weitem größten und massereichsten Welt unseres Sonnensystems einleiten. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf den Galileischen Monden liegen, aber auch der Mutterplanet mit seiner dynamischen Atmosphäre, seinen Ringen und dem extrem starken Magnetfeld sollen nicht zu kurz kommen. Nach der Ankunft bei Jupiter im Juli 2031 wird sich JUICE rund dreieinhalb Jahre im System umschauen; ein abschließender Höhepunkt ist im Jahr 2034 der Eintritt in eine Umlaufbahn um den größten Jupitertrabanten Ganymed. Zum Missionsende im Jahr 2035 soll JUICE dann auf Ganymed aufschlagen.

Auftakt in Kourou Der Start von JUICE an Bord der vorletzten Rakete des Typs Ariane 5 verlief reibungslos (siehe »Das Abenteuer beginnt«). Zwei Minuten und 17 Sekunden nach dem Abheben um 14:14 Uhr MESZ wurden die beiden Feststoffbooster, die in der Startphase 90 Prozent des Schubs lieferten, nach dem Ausbrennen abgeworfen. Acht Minuten und 44 Sekunden nach dem Verlassen des Erdbodens war die Zentralstufe ausgebrannt und trennte sich von der zweiten Stufe, die fünf Sekunden später zündete. Sie feuerte ihr Triebwerk etwa 17 Minuten lang und brachte JUICE direkt auf eine Erdfluchtbahn. Knapp 28 Minuten nach dem Start trennte sich die Sonde von der zweiten Stufe in einer Höhe von 1540 Kilometern über der Erdoberfläche. Die Auswertung durch den Startbetreiber Arianespace nach dem Flug zeigte, dass die Rakete JUICE mit großer Präzision in der gewünschten Bahn abgesetzt hatte. Dadurch konnte die Launcher Injection Correction entfallen, ein Schubmanöver mit dem Bordantrieb, das einen Monat nach dem Start geplant war. Der eingesparte Treibstoff und der optimale Starttermin kommen dem weiteren Missionsverlauf zugute.

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