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Welt der Wissenschaft: GALILEO-SERIE TEIL 9: Glaubenshüter und Paladine der Vernunft
Nach der Verurteilung Galileis durch das Inquisitionstribunal von 1633 und
seinem Tod im Januar 1642 entwickelte sich unter den Gelehrten, Kirchenmännern,
Freidenkern und Publizisten in ganz Europa ein erbitterter Kampf um die Beziehung
zwischen Wissenschaft und Glauben. Zwar wurde der Streit seitens der Kirche
1992 formal beigelegt, doch erregt er manche Gemüter noch heute.
Mit seiner Verurteilung
am 22. Juni 1633 war der
Kampf Galileis für das
kopernikanische Weltbild
definitiv beendet. Unverzügliche Folge
jenes Ereignisses war eine einschneidende
Beschränkung seiner persönlichen Freiheit,
zuerst in Siena, im Palast des Erzbischofs
Piccolomini, und bald darauf, bis
zu seinem Tod am 8. Januar 1642, in der
Villa Il Gioiello in Arcetri, auf den Hügeln
bei Florenz.
Doch ist der Hausarrest, der in den ersten
Jahren nach dem Prozess besonders
streng war, nicht der wichtigste Aspekt
dieser Angelegenheit. Hiermit wurde
lediglich der Schlussteil des durch das
Inquisitionstribunal verkündeten Urteils
ausgeführt; der andere, weitaus bedeutendere
Teil verbot Galileis Hauptwerk,
den 1632 erschienenen »Dialog über die
beiden hauptsächlichen Weltsysteme«,
und hielt die Fehlerhaftigkeit der beiden
Sätze fest, nach denen die Sonne »Mittelpunkt
des Weltalls und nicht der Ortsveränderung
fähig«, und die Erde »nicht
Mittelpunkt des Weltalls noch unbewegt«
sei, sondern mit Erddrehung ausgestattet.
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