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Welt der Wissenschaft: PLANETARISCHE NEBEL: Kohoutek 4-55
Knapp östlich des Pelikannebels im Sternbild Schwan liegt ein unscheinbarer Planetarischer Nebel, dessen Form einer Spiralgalaxie
ähnelt. Dieses Objekt namens Kohoutek 4-55 repräsentiert
ein ausgesprochen kurzes Durchgangsstadium gegen Ende der
Entwicklung eines sonnenähnlichen Hauptreihensterns.
Wie kommt seine seltsame Form zustande?
Das Objekt im Bild rechts unten
ähnelt auf den ersten
Blick einer Galaxie, die eventuell
gerade eine Phase heftiger
Störungen durchläuft. Es ist jedoch
kein Sternsystem, sondern ein Planetarischer
Nebel (PN). Er wird unter den Katalogbezeichnungen
K4-55 und PN 84.2+1.0
geführt. Die zweite Bezeichnung kennzeichnet
die Objektart und die Position
am Himmel in galaktischen Koordinaten:
84,2 Grad galaktische Länge und 1,0 Grad
galaktische Breite. Das ist mitten im Band
der Milchstraße im Sternbild Schwan (lateinisch:
Cygnus), nur ein Grad nördlich
der galaktischen Äquatorebene.
Die Katalogbezeichnung K4-55 besagt,
dass der Nebel von Luboš Kohoutek entdeckt
wurde und in dessen Liste Nummer
4 – in der er die seinerzeit erst vorläufig als
Planetarische Nebel klassifizierten Objekte
verzeichnete – die Nummer 55 trägt. Den
Katalog erstellte Kohoutek im Jahr 1970
an der Sternwarte Hamburg-Bergedorf.
Er nutzte dazu Spektralplatten, die er am
dortigen 80-Zentimeter-Schmidt-Spiegel
mit einem Objektivprisma im roten Spektralbereich
fotografiert hatte. Mit dieser
Beobachtungstechnik lassen sich Objekte,
die besonders stark im Licht der roten Halpha-
Linie des Wasserstoffs strahlen, relativ
leicht von Tausenden anderer Sternspektren
unterscheiden. Zum Auffinden
von Planetarischen
Nebeln ist dies eine
nützliche
Methode, und das nicht nur für
diese Objektklasse.
© Sterne und Weltraum
Die Zentralsterne Planetarischer Nebel, Teil 1
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© Sterne und Weltraum
Die Zentralsterne Planetarischer Nebel, Teil 2
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