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Seelenglaube : "Wir können auch ohne"

Die Philosophin Katja Crone erklärt, warum die Seele schon lange nicht mehr das ist, wofür Menschen sie einmal hielten.
Katja Crone Quer

Brauchen wir nicht die Annahme einer identitäts­stiftenden geistigen Instanz?

Die Seele galt traditionell auch als das, was uns zu Individuen macht – als Kern unseres Selbstbewusstseins. Jeder Mensch besitzt eine Vorstellung von sich als einer personalen Einheit mit bestimmten Eigenschaften. Das müssen wir, um handlungsfähig zu sein. Allerdings schlummert diese Instanz nicht losgelöst von körperlichen Vorgängen in uns, sondern sie ist ein Teil oder ein Produkt derselben.

Es wird immer wieder behauptet, das Ich sei eine Illusion. Was halten Sie von dieser These, die etwa der Mainzer Philosoph Thomas Metzinger vertritt?

Ich finde das übertrieben. Wenn ich "ich" sage, referiere ich damit auf mich als Person, und diese Person ist real. Was mich als Person ausmacht, mag flexibler, wandel­barer und facettenreicher sein, als es mir erscheint, aber das macht sie nicht zu einer Illusion. Eine Konstruk­tion – meines Gehirns nämlich – trifft es schon eher. ...

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  • Quelle

Crone, K. et al. (Hg.): Über die Seele. Suhrkamp, Berlin 2010
Sammelband mit 21 Aufsätzen bedeutender deutscher ­Philosophinnen und Philosophen

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