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News: Das Bild wird langsam schärfer

Epsilon Eridani heißt ein Stern in nur zehn Lichtjahren Entfernung, der unserer Sonne recht ähnlich ist. Möglicherweise so ähnlich, daß er ein eigenes Planetensystem besitzt. Und da er sich so nahe befindet, zeigen Aufnahmen von ihm weit mehr Details als bei den anderen Sternen, um die Planeten vermutet werden.
Auf den Bildern, die Jane Greaves vom Joint Astronomy Center auf Hawaii am 8. Juli 1998 auf der Konferenz Protostars and Planets in Santa Barbara präsentierte, ist ein Ring aus Staub zu erkennen, der den Stern Epsilon Eridani umgibt. "Was wir sehen, schaut aus wie der Kometengürtel in den Außenbereichen unseres eigenen Sonnensystems", meinte die Astronomin dazu.

Greaves und ihre Mitarbeiter haben den Stern und seine Materiescheibe mit der Kamera SCUBA (Submillimeter Common User Bolometer Array) im Submillimeterbereich der Radiowellen aufgenommen, in dem warmer Staub sichtbar ist. Dabei bedienten sie sich einer empfindlichen Kamera, die an das James Clerk Maxwell Telescope auf dem Mauna Kea in Hawaii montiert war.

Unser eigenes Sonnensystem ist von einem ähnlichen Ring aus Staub und Kometen umgeben – dem Kuiper-Gürtel, der sich außerhalb der Umlaufbahn des Planeten Neptun erstreckt. Doch der Ring um Epsilon Eridani ist den Meßergebnissen zufolge viel dichter als im Kuiper-Gürtel. Sollte es sich bei dem Staub um die Überreste von zusammengestoßenen Kometen handeln, müßten rund tausendmal mehr Kometen um den Stern kreisen als um die Sonne.

Zwei Anzeichen deuten auf die Existenz von Planeten um Epsilon Eridani hin: Zum einen ist der innere Bereich des Ringes, dessen Größe ungefähr unserem eigenen Planetensystem entspricht, relativ frei von kleineren Materiehaufen. Der Grund könnte darin liegen, daß in dieser Region Planeten als eine Art "Staubsauger" Staub und Kometen bereits aufgesammelt und sich einverleibt haben. Zweitens ist auf dem Bild ein heller Fleck innerhalb des Ringes zu erkennen. Dieser könnte dadurch entstanden sein, daß ein Planet durch seine Gravitation den Staub um sich herum konzentriert oder ihn verwirbelt.

Auch wenn die Daten einen weiteren schönen Hinweis auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems darstellen – der endgültige Beweis für deren Anwesenheit steht nach wie vor aus.

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