Bayern: Grab einer jungen Keltin

© Harald Krause (Ausschnitt)
© Harald Krause (Ausschnitt)
Die junge Keltin ... | ... trat vor rund 2100 Jahren mit wertvollem Schmuck die Reisen in das Jenseits an: Sie trug einen kobaltblauen Glasarmreif und einen bronzenen Spiralarmring sowie am Handgelenk einen verzierten Hohlblecharmreif. Zudem fanden Archäologen eine Gewandspange und Gürtelketten aus Eisen und Bronze.
Verfärbungen im hellgelben Lössboden hatten das Interesse von Archäologen des Städtischen Heimatmuseums geweckt. Sie entdeckten Umrisse einer Grube, die mit vorgeschichtlichen Keramikscherben aufgefüllt worden war – und zunächst den Schädel der Keltin. Die Frau war im Alter zwischen 14 und 20 Jahren verstorben und ungefähr 1,60 Meter groß.
© Harald Krause (Ausschnitt)
Anhand dieses kobaltblauen Armrings ... | ... können die Archäologen ziemlich genau sagen, wann die Keltin zur letzten Ruhe gebettet wurde: zwischen 140 und 100 v. Chr. Die wertvollen Grabbeigaben zeugen davon, dass sie eine gewisse soziale Stellung innehatte.
Die Wissenschaftler schließen nicht aus, dass in der Nähe weitere Gräber oder gar eine keltische Siedlung aus der Mittleren Latenezeit unter dem Erdboden liegen. Der Archäologe Harald Krause erklärt, dass aus dieser Zeit auffällig wenige Grabstätten entdeckt werden und unterstreicht deshalb die Besonderheit des Fundes. Zudem sei ein einzelnes Grab sehr außergewöhnlich. Genauere Untersuchungen in der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie in München sollen nun Aufschluss über die Todesursache der jungen Keltin geben.
Tabea Rueß
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