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Genetik: Protein für gelbe Seide

Seidenspinner-Männchen
Forscher haben die Mutation genauer untersucht, welche die gelben Kokons der Seidenspinnerlarve weiß werden lässt. Ein japanisches Team um Hiroshi Kataoka von der Universität Tokio fand heraus, dass die genetische Veränderung ein Protein verändert, mit dem die Insekten ihrer Nahrung den gelben Farbstoff entziehen.

Weiße und gelbe Kokons | Die weißen Seide (links) wurde von Seidenraupen mit verkürztem Y-Gen gesponnen. Die gelben Kokons (rechts) stammen von Seidenspinnern mit funktionstüchtigem Carotinoid-bindenden Protein.
Ein fehlendes DNA-Segment im so genannten "Yellow-Blood"- oder Y-Gen lässt die Leibeshöhlenflüssigkeit der Seidenraupe Bombyx mori farblos und ihre Seide weiß werden. Verantwortlich dafür ist die Missbildung des Carotinoid-bindenden Proteins CBP. Führten die Forscher ein fehlerfreies Y-Gen in mutierte Tiere ein, produzierten diese wieder funktionstüchtiges CBP und damit auch gelbe Seide.

Genetische Untersuchungen an Seidenspinnerraupen haben bislang fünfzehn Mutationen identifiziert, welche die Seidenfarbe direkt beeinflussen. Der Ton der Gespinstfasern kann von gelb und weiß über grün bis rosa variieren. Die Farbstoffe dazu – Carotinoide und Flavonoide – beziehen die Seidenraupen aus ihrer Nahrung, hauptsächlich den Blättern des Maulbeerbaums. Die Forscher hoffen nun, auf die Dauer Seidenraupen mit bestimmten Faserfarben züchten zu können. (jpb)

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