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News: Saison für Polarlichter

Wenn der Sonnenwind auf die Erdatmosphäre trifft, können Polarlichter entstehen. Also nahmen Wissenschaftler an, zu Zeiten besonders heftiger Sonnenaktivitäten gäbe es die schönsten und meisten Nordlichter. Doch nach genaueren Untersuchungen treten diese dann häufiger auf, wenn die Sonne in ihrem magnetischen Zyklus relativ wenig Energie abgibt.
Die Astronomen Patrick Newell, Ching Meng und Simon Wing vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University stellten fest, daß die Häufigkeit intensiver Nordlichter größer ist, wenn die Sonne sich in einer Phase geringerer magnetischer Aktivität innerhalb ihres Zyklus befindet (Nature vom 28. Mai 1998).

Mit ihren Ergebnissen stützen die Forscher die Theorie des ionospheric conductivity feedback mechanism, die erklärt, wie Polarlichter entstehen. Danach sind weniger intensive Nordlichter zu erwarten, wenn die Leitfähigkeit der Ionosphäre aufgrund der Zunahme der UV-Strahlung während eines solaren Maximums steigt. Die Unterschiede sollten jedoch nur auf der Tagseite auftreten, im Dunkeln ändert sich die Häufigkeit der nach Theorie nicht.

Die Astronomen werteten die Daten über geladene Teilchen aus, welche die meteorologischen Satelliten der amerikanischen Luftwaffe über zwölf Jahre gesammelt hatten. "Die Daten [...] bestätigen die Ansicht, daß intensive Nordlichter ein Entladungsphänomen darstellen, ähnlich wie Blitze", sagte Newell. Er fügte jedoch hinzu, daß selten auftretende, gigantische Magnetstürme auf der Sonne Polarlichter in ungewöhnlich niedriger Höhe produzieren können. Diese folgen eher dem solaren Maximum, repräsentieren aber nur einen geringen Teil der untersuchten Polarlichter.

Von der neuen Arbeit werden Wissenschaftler wie Touristen profitieren: Zum einen führt sie zu einem besseren Verständnis der Abläufe in der oberen Atmosphäre. Zum anderen unterstützt sie Schaulustige bei der Urlaubsplanung, indem sie die besten Beobachtungszeiten voraussagt.

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