Direkt zum Inhalt

Beobachtungstipps: Uranus und Neptun als Stars der Nacht

Hier erfahren Sie, wann und wo die Planeten des Sonnensystems sichtbar sind. Die Stars unter den Planeten zur astronomischen Beobachtung im Monat September sind die fernen Gasriesen Uranus und Neptun.  
Uranus & Neptun

Merkur, Venus und Mars stehen im September dicht bei der Sonne und sind nicht beobachtbar. Abends lassen sich Jupiter und Saturn noch eine Weile am dunklen Himmel blicken. Am besten positioniert ist Neptun: Der ferne Planet steht in Opposition und kommt außerdem einem hellen Stern ungewöhnlich nah.

Merkur steht am 4. September in oberer Konjunktion. Er befindet sich also aus Sicht der Erde hinter der Sonne und ist nicht sichtbar. Der kleine Planet wandert in östliche Richtung, kann sich aber bis zum Monatsende nicht aus dem Glanz des Tagesgestirns befreien.

Venus stand am 14. August in oberer Konjunktion und befindet sich zum Monatsende maximal 13 Grad östlich der Sonne. Wegen der flach stehenden Ekliptik am Abendhimmel geht sie noch vor Ende der bürgerlichen Dämmerung unter und ist nicht beobachtbar.

Mars steht am 2. September in Konjunktion. Danach entfernt er sich von der Sonne in westliche Richtung. Der nur 1,7 mag helle Planet kann sich bis zum Monatsende aber nicht gegen die helle Morgendämmerung durchsetzen und bleibt unsichtbar.

Mond, Jupiter, Saturn | Der zunehmende Mond passiert die Gasplaneten Jupiter und Saturn am 6. beziehungsweise 8. September am Südhimmel in nur wenigen Grad Entfernung.

Jupiter ist im September ab der Dämmerung noch für rund zwei Stunden am Südwesthimmel zu sehen. Der Riesenplanet geht am 1. September um 23:40 Uhr und am Monatsletzten um 21:57 Uhr unter. Seine scheinbare Helligkeit nimmt von –2,2 mag auf –2 mag zum Monatsende hin ab, dennoch ist er weiterhin das dominierende Objekt des Abendhimmels. Eine besondere Begegnung findet am 5. und 6. September statt, wenn der zunehmende Mond den Jupiter nördlich passiert (siehe Grafik). Am 6. September um 20:45 Uhr sind die beiden nur sechs Grad voneinander entfernt. Im Teleskop schrumpft das Jupiterscheibchen im Verlauf des Monats von knapp 39 auf unter 36 Bogensekunden. Sofern es die Luftruhe zulässt – Mitte des Monats steht Jupiter bei Ende der Dämmerung weniger als 15 Grad hoch am Himmel – bietet der Planet weiterhin ein lohnendes Ziel für Teleskope.

Saturn gerät am 18. September zum Stillstand und zieht danach wieder rechtläufig, also ostwärts, über den Himmel. Abends steht er im Sternbild Schütze zum Ende der Dämmerung knapp 18 Grad hoch im Süden, später tief im Südwesten. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 0,4 mag ist Saturn wesentlich unauffälliger als der etwa 30 Grad weiter westlich positionierte Jupiter. Seine Untergangszeiten verfrühen sich im Monatslauf von 01:44 auf 23:49 Uhr. Die Saturnscheibe präsentiert sich etwa 17 Bogensekunden groß; das Ringsystem gut 25 Grad geöffnet. Am Abend des 8. September steht der zunehmende Mond rund 2,5 Grad südöstlich von Saturn.

Uranus (siehe Bild ganz oben links) befindet sich im Sternbild Widder, etwa 10 Grad südlich des 2,0 mag hellen Sterns Alpha Arietis (Hamal). Am 1. September geht der 5,7 mag helle Planet um 21:46 Uhr auf und passiert um 04:57 Uhr den Meridian. Bis zum 30. September verfrühen sich diese Zeiten auf 19:50 beziehungsweise 02:57 Uhr. Uranus ist zum Monatsende fast die ganze Nacht lang zu sehen. Am besten nutzt man ein Teleskop: Uranus erscheint bei Vergrößerungen ab etwa 200 bis 250-fach als 3,7 Bogensekunden großes, blassgrünen Scheibchen. Unter klarem, dunklem Himmel ist der Planet bereits mit bloßem Auge erkennbar.

Neptun (siehe Bild ganz oben rechts) steht am 10. September im Sternbild Wassermann in Opposition und ist dann 4,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Am Himmel erscheint der Planet, der rund viermal größer ist, als die Erde, nur 7,8 mag hell – deshalb kann man Neptun nur mit optischen Hilfsmitteln sehen. Am Monatsersten kulminiert Neptun um 01:52 Uhr, am 30. September bereits um 23:56 Uhr. Dabei steht er etwa 34 Grad über dem Südhorizont. Teleskopbeobachter können versuchen, in der Umgebung seiner 2,3 Bogensekunden großen Planetenscheibe nach seinem größten Mond Triton Ausschau zu halten. Triton ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 14 mag in der Reichweite mittelgroßer Teleskope und steht zwischen 10 und 18 Bogensekunden neben dem Planeten, bei umlaufenden Positionswinkeln. Eine besonders enge Begegnung mit dem 4,2 mag hellen Stern Phi Aquarii (φ Aqr) macht Neptun in diesem Jahr zusätzlich interessant: Der gegenseitige Abstand beträgt am Abend des 6. September weniger als 30 Bogensekunden, wobei Triton noch näher am Stern steht. Der mit bloßem Auge sichtbare Stern ist daher im September die ideale Aufsuchhilfe für den lichtschwachen Neptun.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.