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Wildtiere: Wenn der Esel nach Wasser buddelt

Große Tiere graben dem Grundwasser entgegen, wenn es denn sein muss. Das zeigen nun Bilder von Kamerafallen aus dem US-Bundesstaat Arizona.
Heute schon getrunken? Nein? Dann nichts wie buddeln!

Wer in der Wüste nach Wasser sucht, sollte einen Esel oder ein Pferd mitnehmen. Oder noch besser: einen Elefanten. Das kann man zumindest aus einer wissenschaftlichen Arbeit folgern, die jüngst im Fachmagazin »Science« erschienen ist. Darin hat ein internationales Forscherteam untersucht, welchen Einfluss größere Tiere auf Ökosysteme haben. Und siehe da: In sehr trockenen Gegenden buddeln die genannten Arten früher oder später nach Wasser, wovon dann kleinere Lebewesen profitieren.

In Nordamerika, wo die Beobachtungen des Teams stattfanden, funktioniert das Ganze allerdings nur mit wilden Pferden und Eseln. Doch diese gruben zuverlässig bis zu zwei Meter tiefe »Brunnen« in den Boden der Sonora-Wüste im US-Bundesstaat Arizona, wie Aufnahmen von Kamerafallen zeigten. Damit hätten die Tiere die Zahl der Wasserstellen deutlich erhöht und auch anderen Arten das Überleben erleichtert.

Ein Asiatischer Esel gräbt nach Wasser

Von Eseln in Asien und Afrika ist das Verhalten schon länger bekannt. Dort suchen auch Elefanten, Ziegenböcke und Zebras nach Grundwasser, wenn es sein muss. Aus Sicht der Autoren handelt es sich um eine lange vernachlässigte Form der Landschaftspflege, die dabei helfen könnte, Ökosysteme in Trockenperioden zu erhalten. Doch nur, wenn große Wildtiere nicht völlig verschwinden: In den letzten Jahrtausenden hat ihre Zahl bekanntermaßen stark abgenommen.

Anmerkung: In einer früheren Version des Textes wurden Pferde und Esel als Paarhufer bezeichnet – doch das sind sie nicht. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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