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Wo sind sie?

Wie entsteht Leben? Sind wir allein im Universum? Könnten wir mit Außerirdischen kommunizieren? Diesen und vielen anderen Fragen rund um das Thema Leben im Kosmos widmet sich der britische Physiker und Komiker Ben Miller – auch aus Filmen wie "Johnny English" bekannt – in seinem neuesten Buch. Das gelingt ihm durchaus mit Humor, wie seine Fußnoten beweisen: "Womöglich stoßen wir bald auf ET. [...] Ich muss wohl nicht erklären, dass ich nicht das verschrumpelte braune Kerlchen mit dem glühenden Finger meine, sondern Außerirdische im Allgemeinen."

In den ersten Kapiteln schildert er die Suche nach außerirdischen Lebensformen im geschichtlichen Rückblick – beginnend mit Sichtungen fliegender Untertassen, weiter mit skurrilen Geschichten rund um das SETI-Projekt bis hin zu Nachrichten, die die Menschheit hoffnungsvoll ins All gesendet hat. Da bisher keine belastbaren Hinweise auf außerirdisches Leben vorliegen, beschäftigt sich Miller anschließend mit der Frage, wie Leben überhaupt entsteht.

Suboptimale Wiege des Lebens

Der Autor schafft es mit verblüffender Leichtigkeit, die Evolution des irdischen Lebens zu umreißen. Er beginnt mit dem Auftauchen einfacher Zellen vor etwa vier Milliarden Jahren und endet beim modernen Menschen heute. Dabei erörtert Miller verschiedene Theorien zum Ursprung des Lebens und unterfüttert dies mit unterhaltsamen Anekdoten. Wenn sich Leben unter extremen Bedingungen – etwa an kochend heißen hydrothermalen Schloten, oder in kosmischen Nebeln – entwickeln kann, dann könnten wir es auch an unerwarteten Orten im All vorfinden, folgert der Autor. Genau genommen sei die Erde noch nicht einmal der lebensfreundlichste Ort, den man sich vorstellen könne; größere Planeten könnten sogar eine bessere Umgebung bieten.

Und wenn es Außerirdische gäbe und sie uns kontaktieren würden, könnten wir sie überhaupt verstehen? Am Beispiel der ägyptischen Hieroglyphen und des Steins von Rosette erklärt Miller, wie schwierig es sich für uns darstellt, fremde Botschaften zu entschlüsseln. Das äußert sich auch in der Überzeugung einiger Wissenschaftler, dass Delfine über eine eigene Sprache verfügen, der wir bisher nicht folgen können. Sind wir in der Lage, Botschaften von Außerirdischen zu entziffern, wenn wir das nicht einmal bei unseren irdischen Mitbewohnern schaffen?

Im gesamten Buch schwingt die große Begeisterung des Autors für das Thema mit, auch wenn die vielen Fußnoten gelegentlich den Lesefluss stören. Der rote Faden des Buchs ist nicht immer klar erkennbar, doch Miller präsentiert den Stoff auf amüsante und zugleich fachlich fundierte Weise. Am Schluss des Buches weiß man zwar immer noch nicht, ob es Außerirdische gibt, dafür hat man eine Menge über das Leben erfahren.

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