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Kommentare - - Seite 1066

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Und Gott lächelt ...

    24.09.2007, Klaus - A. Ronneberger
    Die konventionelle Wissenschaft ist in der Bevölkerung ja problemlos anerkannt, Glühbirne, Dieselmotor, Raketen, Fernsehen usw. Probleme gibt es jenseits von "Sehen und Anfassen". Die Quantenphysik und Astronomie sind einfach extrem unanschaulich.

    Der tiefere Nutzen eines Cern usw. zur Erzeugung eines Mini-Urknalls erschließt sich mir und den meisten anderen Menschen nicht. Die Kosten hierfür sind astronomisch. Die Geschichte des Urknalls interessiert mich wirklich nicht, und ob das Universum in 100 Mrd. Jahren kollabiert auch nicht. Dringende Probleme wie die Speicherung und Übertragung von Energie, die Vermeidung von Kriegen, Verminderung von Aggression, Impfungen und Bildung in den armen Teilen der Erde, bleiben ungelöst.

    Ansonsten bestehen die Rätsel der Natur weiter und sie werden immer mehr, je intensiver man sie erforscht. Die ehemals unteilbaren Atome wurden gespalten, die ebenfalls unteilbaren Elementarteilchen sind auch zusammengesetzt. Wohin man schaut - immer neue Fragen.

    Zweifellos ist Gott nicht der alte Mann mit dem weißen Bart - aber vielleicht eine gestaltende Kraft, die alles durchdringt? Ein solcher Gott ist durchaus fähig alles und ewig zu gestalten, den Urknall ebenso wie die Evolution (der Zeitbegriff ist doch relativ, ob die Welt aus dem Chaos in 6 Tagen oder 10 Mrd. Jahren geschaffen wurde, ist unwichtig) Und so dürfte Gott auf seine Art lächeln, wenn die von sich selber so überzeugten Wissenschaftler statt einer Lösung wieder mal eine neue Frage gefunden haben.
  • Soso

    24.09.2007, Ralph Hoy Kaufering
    Soso ... auf Flores konnte also allerhand schrumpfen, nur der Mensch nicht!
    Da muss man sich schon einer recht exotischen Krankheit bedienen, um auszuschließen, dass die Krone der Schöpfung einen Kratzer bekommt ...
    Und wer suchet in den Gehirnabdrücken, der findet dann auch!
    Dass die Menschen früher ihre armen "hirngeschrumpften" Kollegen ausgerechnet auf die "Schrumpf-Insel" ausgesetzt haben sollen, beweißt schon einen schier unglaublichen Sinn für Verwicklungen!
  • "Was ist der Mensch?"

    22.09.2007, Dr. med. H. Ullrich
    "Mittels Zellkerntransfers soll die DNA von Menschen mit degenerativen Erkrankungen in die entkernte Eizelle von Tieren übertragen werden. Die so entstehenden Embryonen wären zu 99 Prozent menschlich."

    Wissen wir, was Leben ist? Oder hat uns die Wissenschaft eine befriedigende Antwort darauf gegeben, was den Meschen zum Menschen macht? Die Autorin gibt eine zu 99 Prozent sichere Antwort - unser DNA macht den Unterschied und uns zum Menschen - reduktionistisch und evolutiv begründet : Dawkins lässt grüßen!

    Das längst verlassene alte Gen-Konzept wird strapaziert, um Begründungen zu zimmern, die der Wissenschaft Freiheit und Erfolg versprechen.

    Wir wissen nicht, was wir tun und können nichts über die möglichen Konsequenzen der in England jetzt salonfähig gemachten methodischen Spielen aussagen. Aber wir tun es, um der einer nie zu erfüllenden Illusion ein Schritt näher zu kommen. Ich wünsche diesen Absichten keinen Erfolg und eine schnelle Ernüchterung um des Menschen willen.
  • Kaugummi-Zigaretten sollten verboten werden

    18.09.2007, Carolin
    Hallo,
    ich finde Kaugummi-Zigaretten schrecklich. Kinder denken sich nichts dabei, wenn sie diese für sie leckeren Zigaretten verspeisen. Ich finde, diese Zigaretten sind eine Anregung oder eine Motivation später einmal zu rauchen. Kinder denken vielleicht, das "echte" Zigaretten genauso gut schmecken. Später kaufen sie sich ein Päckchen Zigaretten, probieren sie, und im schlimmsten Falle schmecken diese Zigaretten.
    Wenn mich jemand fragen würde, würde ich diese Kaugummi- oder auch Schokoladen-Zigaretten sofort verbieten !

    Mit freundlichen Grüßen
    Caro
  • Zu Gardners Rezension...

    18.09.2007, Ingo-Wolf Kittel, Augsburg
    . . . die jetzt auch hier bei wissenschaft-online zu finden ist:

    Gardner behauptet, "dass kein heute lebender Philosoph oder Naturwissenschaftler auch nur die nebelhafteste Ahnung davon hat, wie Bewusstsein und sein unzertrennlicher Begleiter, der freie Wille, aus einem materiellen Gehirn entstehen (was sie zweifellos tun)". Dabei hat er versäumt, die Psychologen auch nur zu erwähnen.

    Grundlage und Entwicklung unseres Bewusstseins zu rekonstruieren ist bereits vor gut dreißig Jahren in den USA unternommen worden – von Gardners Landsmann, dem verstorbenen Princeton-Psychologen Julian Jaynes, in seinem Werk The Origin of Consciousness.... (Ein Überblick über Jaynes' grundlegende Ideen ist hier zu finden und der komplette Text der deutschen Übersetzung seines Werkes hier.) Seine Überlegungen können vielleicht heute leichter nachvollzogen werden, wenn die Reflexionen seines philosophischen Kollegen Colin McGinn zur menschlichen Vorstellungsfähigkeit in dessen Buch Mindsight ("Das innere Auge") berücksichtigt würden. Es stellt ein Dokument dafür dar, dass auch Philosophen wieder wagen, sich über die Fragen nach Art und Natur des menschlichen "Geistes" und damit des Denkens hinaus auch der Frage nach der Natur unseres Bewusstseins zu stellen - nachdem hierzulande der Essener Ordinarius Dirk Hartmann in seiner Arbeit Philosophische Grundlagen der Psychologie mit bewährter deutscher Gründlichkeit schon vorher aufgeräumt und eine begründete Ordnung in die verschiedenen Verwendungsweisen der Worte "bewusst" und "Bewusstsein" gebracht hat.

    Dagegen ist die (emotive) Volitions- oder Handlungspsychologie, in der die Art und Weise menschlichen Wollens und davon abhängig gemachten Handelns expliziert wird, wissenschaftlich gut ausgebaut – und sogar relativ einfach darzustellen, bis hin zu dem Grund, weswegen wir in unserem Wollen uns nicht nur frei erleben, sondern tatsächlich unabhängig sind. (s. die 3. Arbeit hier).
  • Sprache und Physik

    18.09.2007, Rainer Willkomm, Stuttgart
    Die Messvorschrift zur Bestimmung der Geschwindig eines Gegenstandes hat man früher in der Schule gelernt: Man bestimme z.B. die Zeit, die ein Gegenstand benötigt, um eine Messstrecke zu passieren. Wenn bei gleichlanger Messstrecke die Zeit gegenüber einer früheren Messung kürzer wird, bedeutet dies, dass der Gegenstand schneller ist.
    Im Artikel Klimawandel - Minusbilanzen taucht nun aber so etwas wie "schnellere Fließgeschwindigkeiten" auf. Was zum Teufel bedeutet das, wie kann man von so etwas wie "Fließgeschwindigkeiten" feststellen, welche Zeit sie zum passieren einer Messstrecke benötigt oder ob sie gar schneller geworden ist?

    Genauso tauchen oft Formulierungen wie "wärmere Temperatur" oder "kältere Temperaturen" auf. Mit einem Thermometer läßt sich die Temperatur eines Gegenstandes bestimmen bzw. Aussagen darüber treffen ob er wärmer oder kälter geworden ist. Aber wie lassen sich die dazu erforderliche Messung bei abstrakten Begriffen wie "Temperatur" durchführen.

    Wie soll die Pisa-Generation den Umgang mit physikalischen Begriffen lernen, wenn selbst im "Spektrum der Wissenschaft" ein derart dunstumwobener Sprachgebrauch Einzug hält?
  • Waffeneinsatz

    13.09.2007, Andreas Heinisch Halle /Saale
    Es geht wieder los - wer baut die gefährlichste Waffe, und wer setzt diese ein! Eine große Frechheit und Obszönität ist es, den Menschen weiszumachen, "diese Waffe ist zwar gefährlich, doch nicht so schlimm wie die A-Bombe". Natürlich eine angeblich "saubere Waffe", sie wirkt nicht radioaktiv. Doch wem diese "Bombe" irgendwann einmal auf dem Kopf geworfen wird, der muss auch unweigerlich sterben. Denn dafür wird ja diese Bombe gebaut und wer sie hat, möchte sie auch einsetzen!

    Ist das nicht pervers? Anstatt man daran arbeitet, wie sich Menschen untereinander friedlich begegnen, Handel treiben, die Weltmedizin verbessert und den Welthunger und die Armut bekämpft, konstruiert man unter dem viel strapazierten Begriff "wissenschaftlich" weiterhin gefährliche Waffen.

    Die Russen müssen es ja wissen, mit ihren A-Bombenversuchen und Militärtechnikversuchen im Allgemeinen haben sie ganze Landstriche in ihrer Heimat verseucht, obwohl in diesen Gebieten noch unzählige Menschen leben.

    Ein Menschenleben zählt dort überhaupt nichts. Es war in Russland so, es ist auch heute noch so und wird in Zukunft dort auch noch so sein! Unter dem Motto, die Natur zerstören, aber wir haben die Macht!

    Deshalb finde ich den Beitrag von Klaus Deistung gut.
  • Waffeneinsatz

    13.09.2007, Klaus Deistung, Wismar
    Je mehr Waffen es gibt – umso mehr werden auch eingesetzt. Das stellt sich in den USA ganz deutlich auch bei den Handfeuerwaffen dar. Die Atomwaffen wurden eingesetzt – auch zur Machtdemonstration. Damals hat die Sowjetunion nachgezogen – und heute ist Russland auf dem Weg waffentechnisch wieder mit den USA gleichzuziehen. Technisch hat jede Seite bei der einen oder anderen Technik die Nase vorn – so war es auch bei der Weltraumtechnik und das zeigt sich auch hier wieder.
    So eine „Vakuum“-Bombe mit 7 t Sprengstoff kommt an die Sprengkraft von 1 kt Kernwaffen – hier meist Artilleriegranaten – heran. Da aber solche Bomben auch als Präzisionswaffen lasergesteuert werden können, bringt eine unsymmetrische Aerosolwolke wegen hoher Gebäude nur selten Sprengkraftverluste. Eine entsprechend hohe Zündung wirkt dem in Grenzen entgegen.
    Es bleibt eine gefährliche Waffe – und ob nun 95% oder 90% der maximalen Sprengkraft erreicht werden – den Opfern hilft das nicht mehr!
  • Anstoß für altruistisches Verhalten

    12.09.2007, G. Graf, Goslar
    Nach meiner persönlichen Erfahrung ist ein ganz wichtiger Anstoß für altruistisches Verhalten von Menschen ihre Intelligenz: Menschen sind in der Lage, sich eine bestimmte Situation auch aus der Perspektive eines anderen Menschen vorzustellen. Deshalb haben die meisten Menschen erhebliche Hemmungen, zum Beispiel einen anderen Menschen zu verletzen oder zu töten. Wegen unserer Fähigkeit, uns in andere Menschen hineinzudenken, empfinden wir Mitleid; können wir uns mit anderen Menschen freuen.
  • Sowieso

    11.09.2007, Jonas Schnaitmann, München
    Kann man denn ernsthaft daran zweifeln, dass diese Technik NICHT irgendwann einmal zur Verbesserung der Gehirnleistung eingesetzt wird?
    Die Technik wird reifen, sich ihr Einsatz damit erheblich vereinfachen - und spätestens dann ist es soweit. Denn auch jetzt schon wird "Gehirntuning" von Gesunden mit Mitteln, die eigentlich nicht dazu gedacht sind, betrieben: Studenten, die in einer Lernphase Ritalin nehmen beispielsweise.
    Andere ehemalige Science-Fiction-Themen (z.B. zeit.de/2007/27/P-Hugh-Herr) miteinbeziehend, darf man seiner Fantasie freien Lauf lassen ...
  • Roboter läuft rückwärts!

    11.09.2007, (Zuschrift von www.waldoni.de)
    Die Zeichnung auf Seite 79 im Heft 9/07 ist falsch! Der Roboter, der als Angeber bezeichnet wird, müsste rückwärts laufen, damit die Kugel vorwärts rollt – das kann man leicht mit zwei Fingern auf einer Murmel ausprobieren.
  • Mensch-Tier-Embryonen

    06.09.2007,
    Vielen Dank für diesen sehr interessanten, Überblick schaffenden Artikel über dieses schwierige Thema!
  • Wahrscheinlichkeit vernachlässigt

    03.09.2007, Ting Chen, Mainz
    Das Wunderliche an diesem Artikel ist für mich, dass der Autor sich darüber wundert, dass er keine logische Erklärung für das Ergebnis des Experiments gibt. Für mich zeigt das Experiment nicht, dass die Menschen unrational handeln, sondern höchstens, wie realitätsfern manche Spieltheoteriker sind.

    Zuerst scheint mir, dass der Autor ständig das Ziel des Spiels wechselt. Was ist das Ziel des Spiels? Wie der Autor selbst (korrekt) definiert hat, ist es, einen möglichst hohen Geldgewinn einzufahren. Jedoch beim Herleiten seines rationalen Ergebnisses scheint es plötzlich darum zu gehen, einen höheren Gewinn als der Gegenspieler zu erhalten. Für mich ist ein Gewinn von 97 Euro, selbst wenn mein Gegner 101 Euro gewinnt, immer noch erstrebenswerter als ein Gewinn von 2 Euro.

    Vor allem wenn ich eine 80%ige Wahrscheinlichkeit habe, einen Gewinn von, sagen wir, 50 Euro zu erhalten, erscheint mir dieses höhere und geringfügig unsichere Ergebnis erstrebenswerter als eine 100%ige Wahrscheinlichkeit, 2 Euro zu erhalten.

    Damit komme ich zu dem zweiten Punkt: Der Autor hat einen wichtigen Faktor in seiner Berechnung vernachlässigt: die Wahrscheinlichkeit.

    Betrachten wir zuerst einen extremen Sonderfall: Angenommen, der Gegner des Spielers ist ein Automat, der nach dem Prinzip des Optimums spielt, wie der Autor es geschildet hat, das heißt, er spielt immer 2 Euro. In diesem Fall würde jeder Spieler ebenfalls 2 Euro spielen, und kein Spieler würde einen anderen Wert spielen, einfach weil die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas Besseres gewinnt, bei null liegt.

    Nun betrachten wir einen etwas interessanteren Fall: Angenommen, diesmal spielt der Automat eine Zufallszahl zwischen 2 und 100. Das heißt, wenn der Spieler 51 Euro setzt, würde er eine 50%ige Wahrscheinlichkeit haben, mehr zu erhalten. Und ich erwarte in diesem Fall auch, dass der Spieler, je nach persönliche Neigung, mehr oder weniger um die 50 Euro setzen würde.

    Offenbar schätzen menschliche Spieler die Wahrscheinlichkeit, dass das Gegenüber ebenfalls um oder mehr als 90 Euro setzt, recht groß ein, und damit kann man sehr gut das Ergebnis erklären, was dem Autor so rätselhaft erscheint.

    Es ist also die "gesunde Menschenkenntnis", die den Menschen beim Urlaubsdilemma zu einem besseren Spieler gegenüber den "optimalen" Spieler macht, und das ist durchaus rational.
  • Homo ludens - oder Gier

    01.09.2007, Dr. W. Priebsch, Kiel
    Das Problem des Urlauberdilemmas löst sich, wenn man es nicht mathematisch rational, sondern mit gesundem Menschenverstand betrachtet.
    Die Wahl des Nash-Gleichgewichts hat nur einen Vorteil: Der Gewinn von zwei Euro ist garantiert. Wenn man Glück hat, werden es maximal vier Euro. Das ist nicht viel und entspricht wohl nicht dem Wert der Vase. Also wird die untere Grenze für die Wertangabe immer der Preis der Vase sein. Aber selbst wenn man die Vase geschenkt bekommen hat und sie auch keinen ideellen Wert für den Besitzer darstellt, ist der Gewinn von zwei Euro recht gering. So gering, dass man die sicheren zwei Euro durchaus riskieren kann, um vielleicht einen wesentlich höheren Gewinn erzielen zu können. Also gibt man den höchsten Wert an - denn der Partner wird vermutlich genauso denken.
    Aus demselben Grund spielen viele Menschen Lotto. Auch hier winken hohe Gewinne bei zwar sehr geringen Wahrscheinlichkeiten (die jedoch immer größer als null sind), aber für einen verhältnismäßig geringen Einsatz.
    Also steckt hinter dem realen Verhalten der Menschen nicht Altruismus, sondern, wie so oft, der homo ludens.
  • Subjektive Bewertung… 2. Versuch :-)

    31.08.2007, Maik Sonnenberg, Düsseldorf
    Die hitzige Diskussion über das Urlauberdilemma zeigt deutlich, dass die aus dem spieltheoretischen Modell abgeleitete rationale Entscheidung unserer Intuition und dem "gesunden Menschenverstand" völlig zuwider läuft.
    Es sei mir daher gestattet, hier noch ein wenig mitzumischen 

    Die spieltheoretischen Modelle gehen (wie alle Modelle) von bestimmten Annahmen aus, welche die Realität möglichst gut beschreiben sollen. In unserem Beispiel sind es u. a. folgende Bedingungen:

    a) alle Spieler handeln rational
    b) alle Spieler wissen, dass alle Spieler rational handeln

    Beide Bedingungen sind für die Bestimmung des Nash-Gleichgewichtes unabdingbar, obgleich uns allen bewusst ist, dass sie die Realität nur annähernd beschreiben. Schließlich ist niemand von uns perfekt. Bei vielen Spielen ist dieses kleine Manko jedoch unerheblich. Die Voraussagen der Modelle stimmen gut mit der Realität überein, wie zum Beispiel beim Gefangenendilemma, bei welchem übrigens auch die Annahme b) nicht zwingend ist. Das Optimum ist stets das Geständnis und als solches unserem Verstand leicht zugänglich.

    Es gibt allerdings auch Situationen, da versagt der "gesunde Menschenverstand" systematisch bei vielen oder gar fast allen von uns. Auch wenn wir fest davon überzeugt sind, rational zu denken /zu entscheiden / zu handeln, liegen wir oft knallhart daneben. Menschen wie David Copperfield verdienen mit diesem Umstand ihren Lebensunterhalt.

    Ein Beispiel ist das Urlauberdilemma. Hier kann bereits das Risiko eines nicht rational handelnden Gegenspielers die sonst rationale Strategie ins Gegenteil verkehren. Optimal wird dann u. U. die Entscheidung für 100 Geldeinheiten. Das Lustige daran ist: Kollektives Versagen des Verstandes führt hier zu einer Steigerung des Gewinns. Sprich: weil wir dumm sind, sind wir besser…oder: Dummheit als evolutionärer Vorteil? 
    Mit Altruismus oder Kooperation, wie einige spekulieren, hat das rein gar nichts zu tun.

    Es stellt sich vielmehr die Frage, warum unser Verstand bei diesem Problem versagt. Möglicherweise hat unser Gehirn Probleme, unbedeutende Details (geringe Strafgebühr) im Entscheidungsprozess angemessen zu würdigen. Aber das ist reine Spekulation.

    Nichtsdestotrotz möchte ich abschließend noch einmal auf den Lösungsansatz aus meinem ersten Post verweisen, in dem eine subjektiv "unbedeutende" Strafgebühr bei der Ermittlung des Nash-Gleichgewichtes unberücksichtigt bleibt. Erst eine empfindliche Strafe vermag den Spielern die rationale Strategie zu vergegenwärtigen. Wo die Schmerzgrenze jedoch im individuellen Fall zu suchen ist, bleibt offen.
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