Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Pipeline

Pipeline (engl., Rohrleitung), allgemein Bezeichnung für eine Rohrleitung zum Transport von Flüssigkeiten, insbesondere Erdöl, aber auch Kraftstoffen, sowie von Gasen (Erdgas, Stadtgas, Kokereigas, technische Gase) über große Entfernungen, meist vom Gewinnungsort zum Verschiffungshafen oder Verarbeitungsbetrieb. Darüber hinaus werden oft auch Rohrleitungen zum Transport anderer Medien über mittlere oder kurze Entfernungen als P. bezeichnet. So erfolgt heute z. B. in P. der Transport von Sauerstoff, Stickstoff, Ethen, Kohlen, Erzen, Zement, Kalkstein, Schwefel, Rohphosphaten, Ammoniak, Kohlendioxid und anderen Chemikalien, ferner von Sand, Schlämmen, Kies, Asche, Wasser u. a.

Als Rohre für die P. verwendet man heute Stahlrohre mit einem Durchmesser bis zu 2000 mm. Die Rohre sind je nach den klimatischen Verhältnissen ober- oder unterirdisch verlegt. P. können auch auf dem Meeresboden verlegt werden.

Bei P. für Erdöl und Gas wird der zum Vorschub des Mediums notwendige Druck in Pump- oder Verdichterstationen erzeugt, die in bestimmten Abständen (60 bis 200 km, maximal 250 km) in die P. eingebaut sind. In den Pumpstationen arbeiten hauptsächlich Kreiselpumpen bei Förderung von Flüssigkeiten und Kolbenverdichter mit Gas- oder Elektromotorantrieb oder Turboverdichter mit Elektromotoren- oder Gasturbinenantrieb bei Gasförderung. In P. für Erdöl können zur Verminderung der Reibung schraubenförmige Führungen eingebaut sein, durch die das Erdöl einen Drall erhält. Bei manchen Medien ist der Transport in P. nur mittels besonderer Maßnahmen möglich. Kohle, Erze u. a. werden auf bestimmte Korngrößen zerkleinert und mit Wasser oder Öl aufgeschlämmt; am Bestimmungsort werden sie durch Zentrifugen von den Flüssigkeiten getrennt. Zement wird in P. pneumatisch befördert (Beimischung von Luft). Schwefel wird für den Transport flüssig gehalten, indem man heißes Wasser durch ein konzentrisch um die P. gelegtes äußeres Rohr leitet.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.