Galaxienentwicklung: Kosmischer Kode
"Das Universum ist einfach da. Und damit hat es sich!" Dieser triviale Lösungsansatz, der angeblich so oder zumindest so ähnlich aus dem Mund des britischen Philosophen und Mathematikers Bertrand Russell (1872 – 1970) stammen soll, ist für uns Kosmologen nicht akzeptabel. Wir interessieren uns für das große Ganze und wollen wissen, wie das Weltall entstanden ist und wie es sich – mit allen Himmelskörpern darin – seither entwickelt hat.
Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat unsere Zunft bei der Suche nach Antworten einige beeindruckende Fortschritte erzielt: Raumsonden wie die Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) und das Weltraumteleskop Planck konnten die kosmische Mikrowellenhintergrundstrahlung präzise messen. Sie gilt als einer der wichtigsten Belege für die Theorie des Urknalls, denn offenbar ist sie nichts anderes als seine Restwärme. Geringe Fluktuationen im Hintergrund enthalten Informationen darüber, wie sich das frühe Universum entwickelte. Daneben bestätigten Wissenschaftler anhand von explodierenden Sternen, den Supernovae, dass sich das Weltall derzeit beschleunigt ausdehnt. Auf Basis dieser und zahlreicher weiterer astronomischer Beobachtungen kristallisierte sich das kosmologische Standardmodell heraus. Diese naturwissenschaftliche Beschreibung des Kosmos erzählt die Geschichte des Universums, und ihre wichtigsten Parameter ließen sich bereits mit hoher Genauigkeit bestimmen ...
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