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Blick in die Forschung: Kurzberichte: Gigantische Magnetfelder im Universum

An den Rändern von Galaxienhaufen fanden Astronomen aus Bonn und Tautenburg außergewöhnlich geordnete Magnetfelder, die sich über viele Millionen Lichtjahre erstrecken und damit zu den größten im Universum zählen.
Am Rand von Galaxienhaufen finden sich so genannte Relikte – gigantische bogenförmige Strukturen aus leuch­ten­dem Gas.

Mit einer Ausdehnung von einigen Mil­lionen Lichtjahren sind Gala­xien­hau­fen die größten bekannten Struk­tu­ren im Universum. Sie bestehen aus einer in manchen Fällen sehr großen Zahl von Sternsystemen wie unserer Milch­stra­ße, sowie heißem Gas, Magnetfel­dern, geladenen Teilchen und Dunkler Ma­te­rie – letztere nach wie vor von unbe­kann­ter Zusammensetzung.

Beobachtungen zeigen, dass sich mitunter ganze Galaxienhaufen begegnen und miteinander kollidieren. Die bei solchen Kollisionen entstehende Stoßwelle lässt die Sterne intakt, komprimiert aber das heiße Gas und die Magnetfelder des jeweiligen Haufens. Es bilden sich gigantische bogenförmige Strukturen aus leuch­ten­dem Gas. Diese Gebilde fallen durch ihre Röntgen- und Radiostrahlung auf und werden von den Astronomen als Relikte bezeichnet. Sie wurden im Jahr 1979 mit dem im Jahr 1988 kollabierten 91-Meter-Radioteleskop des Green-Bank-Observatoriums in den USA entdeckt. In rund 70 Galaxienhaufen ließen sich bis heute solche Relikte nachweisen oder zumindest Hinweise auf sie finden. Es existieren aber sicherlich wesentlich mehr. Sie zeugen von gewaltigen Gasströmungen, welche die Struktur des Universums beständig verändern ...

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  • Literaturhinweis
Kierdorf, M. et al. : Relics in Galaxy Clusters at High Radio Frequencies. In: Astronomy and Astrophysics 600, A18, 2017
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