Direkt zum Inhalt

Überlebenszeichen im Radarspektrum


Von Lawinen oder Trümmern Verschüttete, die noch atmen, entdeckt ein Radargerät der Berliner Firma BOS. Es sendet Mikrowellen aus, die an elektrisch leitenden Oberflächen wie dem menschlichen Körper, Kanten und Materialübergängen ganz oder teilweise reflektiert werden. Die Summe dieser zurückgeworfenen Signale prüft eine spezielle Software mittels Fourier- und Wavelet-Analyse auf zeitlich veränderliche, insbesondere periodische Anteile – wer lebt, bewegt sich. Entsprechend dem Heben und Senken des Brustkorbs beim Atmen werden dabei nur Anteile zwischen 0,1 und 1 Hertz betrachtet. Findet die Software auf Atmung hindeutende Muster, gibt es eine entsprechende Meldung aus. Der Rettungsdienst muss dann entscheiden, ob diese erste Information ausreicht oder weitere Messungen von benachbarten Standorten vonnöten sind. Das portable System vermag Lawinenopfer noch unter fünf Meter dickem Schnee aufzuspüren und übertrifft damit Suchhunde. Der „Bioradar“ eignet sich überdies für weitere Anwendungen: Der Bundesgrenzschutz könnte damit Lastwagen überprüfen, um Menschenschmuggel zu verhindern; Kriminalbeamte wären in der Lage, die Anwesenheit von Personen in überwachten Räumen festzustellen.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2000, Seite 88
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wie ich atme, so fühle ich

Ganz unbemerkt atmen wir täglich zirka 20.000-mal ein und wieder aus. Dabei ist das, was währenddessen in unserem Körper passiert, alles andere als banal. Und wird sogar von unserem Gemüt beeinflusst. Lesen Sie in der aktuellen »Woche«, wie die Teamarbeit von Hirn und Lunge gelingt.

Spektrum - Die Woche – Wissenschaft im Jahresrückblick

Auswirkungen von Tai-Chi auf das Gehirn, die Wasserkrise im Panamakanal, neue Theorien für die Thermodynamik und ein Kind, das König sein wollte: in dieser Ausgabe haben wir die wichtigsten Wissenschaftsthemen des Jahres 2023 für Sie zusammengestellt.

Spektrum - Die Woche – Tai Chi: Hirntraining aus dem fernen Osten

Selbstverteidigungskunst als Mittel gegen Bluthochdruck? Ja, der Kampfsport »Tai Chi« hat ungeahnte Wirkungen auf sämtliche Organe. Welche Effekte das Schattenboxen sogar auf Hirnvolumen und Kognition haben kann, lesen Sie in der aktuellen »Woche«. Außerdem: wie kann klimaneutrales Fliegen gelingen?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.