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Roter Planet erschüttert: Aktive Bebenzone auf dem Mars entdeckt

Zwei Marsbeben stammten aus einer von gigantischen Rissen durchzogenen Region – der Mars hat wohl mindestens ein bis heute seismisch aktives Gebiet.
Der Mars gliedert sich wie die Erde in eine Kruste und einen Mantel aus Silikatmineralen sowie einen Kern aus metallischem Eisen. Ob sich jener, wie hier dargestellt, noch weiter in einen flüssigen äußeren und einen festen inneren Kern aufteilt, ist nur eine der vielen Fragen, welche die Raumsonde InSight klären soll. Auch die Mächtigkeiten von Kruste und Mantel sind bislang nur sehr ungenau bekannt.

Zwei von dem Marslander InSight gemessene Marsbeben stammen aus einer aktiven Bebenzone. Wie der Twitter-Account der SEIS-(Seismic Experiment for Interior Structures)-Kollaboration berichtet, stammten die zwei gemessenen Erschütterungen aus der Region der Cerberus Fossae – zweier etwa tausend Kilometer langer Risse in der Marskruste, die als recht jung gelten. Die Beben hatten Magnituden zwischen drei und vier – Mars-Besucher in der Region hätten diese Erschütterungen deutlich wahrgenommen – und fanden am 22. Mai und 25. Juli 2019 statt, den 173. und 235. Marstagen der InSight-Mission. Die Cerberus Fossae liegen nahe dem Äquator in der Ebene Elysium Planitia.

Die Cerberus Fossae gehören zu den jüngsten tektonischen Strukturen auf dem Mars. Sie durchschneiden eine Region, die vor relativ kurzer Zeit erst von dünnflüssiger Lava überflutet wurde – möglicherweise sogar in den letzten etwa 100 Millionen Jahren. Die recht jungen Bruchstrukturen zeigen außerdem Anzeichen von Erdrutschen und Gerölllawinen, so dass Fachleute die Cerberus Fossae bereits als möglicherweise tektonisch aktive Region im Blick haben. Die Sonde InSight landete unter anderem deswegen in Elysium Planitia, damit das Instrument SEIS mit den Wellen der hier besonders häufig erwarteten Marsbeben außerdem Informationen über die innere Struktur des Planeten gewinnen kann.

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