Direkt zum Inhalt

Informatik: Computer erkennt "Hundesprache"

Hund mit Ball
Ein neues Computerprogramm kann Hundebellen deuten und einzelne Tiere an ihrer "Stimme" erkennen. Dies berichten Csaba Molnár und seinen Kollegen von der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest, welche die Software entwickelten.

Die Wissenschaftler nahmen mehr als 6000 Bell-Laute von vierzehn ungarischen Hirtenhunden auf Tonband auf und speisten die Informationen in den Computer ein. Auf dieser Grundlage konnte die Software zwischen sechs unterschiedlichen Alltagssituationen der Hunde unterscheiden: "Fremder", "Kampf", "Gassi gehen", "allein", "Ball" und "Spielen".

Am besten gelang die Zuordnung bei dem Laut für "Fremder" und "Kampf", am schlechtesten dagegen beim "Spielen". Insgesamt interpretierte das Programm 43 Prozent der Situationen richtig. Außerdem erkannte der Computer in einem zweiten Experiment in der Hälfte der Fälle die einzelnen Hunde an ihrem Gebell.

Die Forscher konnten zeigen, dass die Laute von Hunden als Ausdruck von Aggressivität, Freude oder Gehorsam unterscheidbar sind. Diese Differenzierung sei für das menschliche Gehör nur schwer möglich ist, so die Autoren. Sie hoffen, dass ihr Programm neue Perspektiven für das Verständnis der Tierkommunikation eröffnet. (vs)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Quellen
Animal Cognition 10.1007/s10071–007–0129–9 (2008)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.