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Medizintechnik: Enge Röhre ade!

Versuchskaninchen
Per Magnetresonanztomographie (MRT) lassen sich viele Organe plastischer darstellen als mit Röntgenverfahren; bei Nerven- und Hirngewebe ist sie sogar die einzige Methode, die brauchbare Bilder liefert. Außerdem wird der Patient keiner schädlichen ionisierenden Strahlung ausgesetzt, sondern nur einem starken Magnetfeld, das die Spins der Wasserstoffatome im Körper ausrichtet. Ein Radiofrequenzpuls kippt diese Spins. Während sie anschließend in ihre Ausgangslage zurückkehren, senden sie ihrerseits Radiostrahlung aus. Diese Rückkehr (Relaxation) läuft in unterschiedlichen Weichteilgeweben verschieden schnell ab, woraus sich der Bildkontrast ergibt.

Das Magnetfeld wird von einem konzentrisch angeordneten Spulensystem erzeugt. Für ein hochaufgelöstes Bild muss sich der Sender des Anregungspulses, der zugleich die Resonanzsignale empfängt, möglichst nah am Untersuchungsobjekt befinden. Für diesen Zweck verwendete man bisher eine Hochfrequenzspule und brachte sie innerhalb der Magnetspulen unter. Das ergab eine enge Röhre, in der viele Patienten unwohl fühlen und die kaum Platz für weitere Untersuchungsgeräte bietet.

Wissenschaftler um David Brunner von der ETH Zürich haben jetzt das Konstruktionsprinzip modifiziert. In ihrem Testaufbau kleideten sie das Innere der Magnetspulen mit einem dünnen zylindrischen Wellenleiter aus, der die Hochfrequenzspule ersetzt. Weiter entfernt positionierten sie eine Antenne, die den Radiopuls an den Wellenleiter sendet und auch das Resonanzsignal von ihm empfängt. Dadurch bietet der Innenraum nun mehr Platz – zum Beispiel für MRT-geführte Biopsien. Zudem sorgt der neue Aufbau auch bei größeren Proben für eine einheitliche Bildwiedergabe.

Sandra Czaja

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