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News: "Heiße Jupiter" schwitzen

Mit dem NASA-Infrarotsatelliten SPITZER entdeckten Astronomen Wasserdampf auf einem sehr heißen Gasplaneten. Er befindet sich in einem 63 Lichtjahre entfernten Sonnensystem im Sternbild Füchschen.
"Heißer Jupiter" in einem fernen Sonnensystem
HD 189733b, so der Name des Exoplaneten, umrundet in sehr geringem Abstand sein sonnenähnliches Zentralgestirn innerhalb von nur zwei Tagen. Bei diesem Sprint kommt er offenbar ganz schön ins Schwitzen. Schon seit längerem erwarteten die Forscher größere Mengen von Wasserdampf in den Atmosphären "Heißer Jupiter", wie diese sehr heißen Exoplaneten genannt werden. Bisher ließ er sich aber nicht eindeutig nachweisen. Die neuesten Daten des Infrarotsatelliten SPITZER zeigen nun aber sehr deutlich, dass Heiße Jupiter doch recht feucht sein können.

Ein feuchter Exoplanet

Giovanna Tinetti von der Europäischen Weltraumbehörde ESA war begeistert, als sie und ihre Kollegen klare Anzeichen für Wasser auf dem 63 Lichtjahre von uns entfernten Himmelskörper entdeckten. Das Forscherteam um Tinetti veröffentlichte seine Ergebnisse am 11. Juli im Wissenschaftsmagazin Nature. Sie wurden im Rahmen des neuen Wissenschaftsfelds "Untersuchung der Atmosphäre und des Klimas auf fernen Exoplaneten" gewonnen.

Extrasolare Planeten lassen sich nicht direkt beobachten. Um die Atmosphären dieser Himmelskörper dennoch erkunden zu können, nutzen die Forscher die so genannte Transitmethode. Der Gasriese zieht vor seiner Sonne vorüber und verändert dabei deren Spektrum in charakteristischer Weise.

Tinetti und ihr Team fanden jetzt überzeugende Hinweise auf Wasser in der Gashülle des Heißen Jupiter HD 189733b. "Wasser ist das einzige Molekül, welches die Änderungen im Infrarotspektrum des Sterns während des Planetentransits hervorrufen kann", so Tinetti.

Kein Regen auf HD 189377b

Aufgrund der hohen Temperaturen auf HD 189733b kann das Wasser nicht kondensieren. Frühere Beobachtungen mit dem Infrarotsatelliten SPITZER und erdgebundenen Teleskopen zeigten, dass es in der Atmosphäre dieses Exoplaneten Wolken gibt. Allerdings bestehen sie nicht aus Wasser, sondern aus Silikatstaub. Auch extrem schnelle Winde konnten die Forscher nachweisen.

Das Teammitglied Sean Carey vom California Institute of Technology ist der Meinung, dass es auch auf erdähnlichen Exoplaneten Wasser geben könnte. Wasser ist eine Grundvoraussetzung für Leben unserer Art. HD 189733b beherbergt aber mit Sicherheit keine Lebewesen, da die Durchschnittstemperatur dieser fernen Welt bei 700 Grad Celsius liegt.

AK

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