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Astrophysik: Legendäre Sternleiche aufgespürt?

Was für ein Objekt ließ die berühmte Supernova des Jahres 1987 zurück? Nun könnten Forscher das Relikt endlich ausfindig gemacht haben.
Supernova 1987A

Das Jahr 1987 war ein besonderes für die Astronomie: Am 24. Februar tauchte in der Großen Magellanschen Wolke, einer Satellitengalaxie unserer Milchstraße, plötzlich ein heller Punkt auf. Wie sich bald herausstellte, handelte es sich um eine Supernova – die Explosion eines in sich zusammenfallenden Riesensterns.

Obwohl Astronomen das expandierende Trümmerfeld immer wieder unter die Lupe genommen haben, ist es bisher nicht gelungen, das Relikt der Explosion aufzuspüren. Nach Auffassung der meisten Astrophysiker sollte es sich dabei um einen Neutronenstern handeln – ein gerade mal 20 Kilometer großes Objekt, in dem Materie unvorstellbar dicht zusammengepresst wird.

Mit Hilfe des Submillimeter-Observatoriums ALMA könnten Astrophysiker nun endlich die berühmte Sternleiche aufgespürt haben: Nahe dem Zentrum des Supernova-Überrests gebe es einen Staubklumpen, der etwas wärmer sei als sein Umfeld, berichtet das Team um Phil Cigan von der Cardiff University im »Astrophysical Journal«. Möglicherweise verberge sich darin der lang gesuchte Neutronenstern.

Dieser müsste an und für sich Strahlung abgeben und würde so sein Umfeld aufheizen. Bei manchen älteren Supernova-Überresten, die Astronomen im Weltall entdeckt haben, hat sich diese Strahlung einen Weg ins Freie gebahnt, wodurch Gas und Staub weit ins Weltall hinausgeblasen werden.

Ob auch die Überreste von SN 1987 zu solch einem Pulsarwind-Nebel werden, ist noch offen. Bisher sind auch noch andere Szenarien denkbar. Beispielsweise könnte der Riesenstern, dessen Kollaps die Explosion herbeiführte, statt eines Neutronensterns ein Schwarzes Loch zurückgelassen haben.

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