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Genetik: Moschusochsen verloren genetische Vielfalt

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Die Moschusochsen der Tundra gehören zu den wenigen großen Säugetieren des Nordens, die bis heute überlebt haben. Als solche Oldtimer der Fauna sind sie aber längst nicht mehr mit allen Originalteilen ausgestattet: Bis zum Ende des Pleistozän vor rund 10 000 Jahren haben sie eine Menge ihrer genetischen Variabilität eingebüßt.

In Zusammenarbeit mit russischen und niederländischen Forschern haben Ross MacPhee und Alex Greenwood vom Amerikanischen Naturhistorischen Museum in New York Sequenzen mitochondrialer DNA heutiger und bereits ausgestorbener Moschusochsen (Ovibus moschatus) verglichen. Letztere stammten von Funden im arktischen Archipel Nord-Amerikas, dem Yukon und der arktischen Zone Sibiriens. Die Proben heutiger Tiere wurden in Nord-Amerika und Grönland genommen, wo die Art noch natürlicherweise vorkommt.

Die Forscher konnten dabei ausgestorbene und überlebende Genotypen unterscheiden. Sie zeigen, dass der ausgestorbene Genotyp lediglich in Nord-Asien auftrat, wo es heute keine Moschusochsen mehr gibt, und datierten die Proben auf ungefähr 44 000 bis 18 000 Jahre. Alle verbleibenden wurden als überlebender Genotyp zusammengefasst, der mit solchen heutiger Tiere eng verwandt oder identisch ist. Einige fossile Proben aus Nord-Asien, die auf ungefähr 22 000 Jahre bestimmt wurden, enthielten Sequenzen, die bereits bekannten überlebenden Genotypen entsprechen. Dies belegt, dass beide Genotypen für viele tausend Jahre nebeneinander bestanden haben. Wann genau sie ihre genetische Variabilität im Vergleich mit heute verloren haben, bleibt allerdings unklar.

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