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Pharmazie: Schmerzmittel gefährden Herz-Kreislauf-System

Etliche Schmerzmittel können Herz und Kreislauf gefährden. Eine australische Metastudie bestätigt das Risiko des bereits 2004 vom Markt genommenen Medikament Vioxx, aber auch andere, heute noch verschriebene Wirkstoffe könnten gefährlich sein.

Patricia McGettigan von der australischen Universität Newcastle und David Henry vom Newcastle Mater Hospital hatten 23 Studien über so genannte Cyclooxygenase-Hemmer mit insgesamt 1,6 Millionen Patienten ausgewertet. Von dem Schlüsselenzym Cycolooxygenase (COX) gibt es zwei Formen: COX-1 schützt Magen- und Darmschleimhaut, während COX-2 schmerzhafte Entzündungen auslösen kann.

In der Vergangenheit entwickelte nichtsteroidale Entzündungshemmer (non steroidal antiinflammatory drugs, NSAID) wie Diclofenac blockieren beide Formen, sodass sie die Magenschleimhaut angreifen können. Spezifisch gegen COX-2 wirkt dagegen Rofecoxib, das der US-amerikanische Pharmakonzern Merck unter den Namen Vioxx vertrieb. Da jedoch als Nebenwirkung bei Tausenden von Patienten Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftraten, zog Merck die Arznei am 30. September 2004 zurück.

Doch auch ältere Schmerzmittel wie Diclofenac könnten das Herz-Kreislauf-System schädigen und müssten deshalb eventuell vom Markt genommen werden, warnen jetzt die beiden Wissenschaftler. Andere Wirkstoffe wie Celecoxib oder Naproxen bergen dagegen nur ein geringes Risiko.

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