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News: Ursache für vermindertes Schlaganfallrisiko von Frauen entdeckt

Herzkreislauferkrankungen und Schlaganfall gehören zu den häufigsten Todesursachen in den Industrienationen. Frauen haben aber ein geringeres Artheriosklerose- und Schlaganfallrisiko, ein seit langem bekanntes Faktum, für das ein Wissenschafterteam der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie jetzt die Ursache gefunden hat: Der durch die Monatsblutung verminderte Körper-Eisen-Speicher dürfte Frauen schützen.
Zu diesem Ergebnis hat eine große Populationsstudie in Südtirol und deren Auswertung in Innsbruck geführt. Wie der Vorstand der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie, Prof. Werner Poewe, und die beiden Mediziner Prof. Johann Willeit und Stefan Kiechl im Gespräch mit der APA erklärten, fungiert Eisen im Körper als Katalysator für Artheriosklerose. Es fördert die Oxidation von Blutfetten, wodurch die Entstehung und das Fortschreiten von Gefäßverkalkungen beschleunigt wird. Durch Eisenüberladung des Organismus wird daher die schädliche Wirkung von erhöhten Cholesterinspiegeln potenziert.

Frauen verfügen durch die regelmäßigen Blutverluste im Rahmen der Menstruation über geringere Körper-Eisen-Speicher als Männer. Das Innsbrucker Medizinerteam konnte dies als wesentlichsten Faktor für die unterschiedliche Häufigkeit von Halsschlagaderverengungen zwischen beiden Geschlechtern eruieren. Die Entdeckung dieses einfachen Grundes hat laut Poewe für "weltweite Beachtung" gesorgt. Die Innsbrucker Studie ermöglicht für die Zukunft neue Ansätze bei der Vorbeugung von Herz- und Hirngefäßerkrankungen. Durch regelmäßige Aderlaßbehandlungen und Blutspenden bei Männern könnte der Körper-Eisenspeicher auf Werte gesenkt werden, wie sie üblicherweise bei Frauen vorkommen, betonte Poewe.

Die Ergebnisse basieren auf Daten, die Willeit und Kiechl bei ihrer Studie in Bruneck erhoben haben. Je 500 Frauen und Männer im Alter von 40 bis 80 Jahren wurden nach dem Zufallsprinzip ausgesucht. Ihre Risikofaktoren sowie ihr Gesundheitszustand wurden über fünf Jahre mittels Ultraschall und klinischen Untersuchungen beobachtet und analysiert.

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