Kaiser, Buddha und der Fußball
Monumentale Fürstengräber,
jahrhundertelang
verschlossene Klosterhöhlen,
die Überreste ganzer Städte –
Archäologen haben unsere
Kenntnisse des alten China in
den letzten Jahrzehnten bedeutend
erweitert. Dennoch werden
chinesische Archäologie
und Geschichte allzu oft getrennt
behandelt. Während
Vertreter der grabenden Zunft
sich eher auf Details konzentrieren
und das große Bild den
Historikern überlassen, nutzen
diese die materiellen Hinterlassenschaften
meist nur zur
Illustration ihrer Bücher, nicht
als Quelle ihrer Überlegungen.
Umso bemerkenswerter ist es daher, dass der Münchner Archäologe Thomas O. Höllmann eine Kulturgeschichte des alten China vorlegt. Entsprechend den Grabungsfunden, die ja immer nur punktuelle Einblicke in vergangene Gegenwarten gewähren, befasst er sich in 60 kurzen Essays mit Themen altchinesischer Kultur. Weit mehr als 1000 weiterführende Literaturangaben lassen selbst bei Experten keine Wünsche offen.
Mögen Überschriften wie "Statuszuweisungen" oder "Verstetigungen" auch abstrakt wirken – man sollte sich davon nicht abschrecken lassen. Ausgehend von einem archäologischen Fund entwickelt Höllmann jedes Thema auf höchst unterhaltsame Weise. Er erzählt von Kaisern und Buddhas, von der hohen Literatur – und vom Lesen auf dem Klo. Hätten Sie gewusst, dass das Fußballspiel im Kaiserreich schon vor mehr als 2000 Jahren aufkam, dass gute Zahnprophylaxe bereits bekannt war?
"Das alte China" ist eine Kulturgeschichte im besten Sinn: gelehrt, aber nicht langweilig, quellenkritisch, aber nicht besserwisserisch. Zu bemängeln gibt es allenfalls, dass der Autor seine Darstellung erst mit der Gründung des Kaiserreichs im Jahr 221 v. Chr. beginnt – angesichts der neueren Erkenntnisse der Archäologie zur chinesischen Frühgeschichte eine bedauerliche Beschränkung.
Umso bemerkenswerter ist es daher, dass der Münchner Archäologe Thomas O. Höllmann eine Kulturgeschichte des alten China vorlegt. Entsprechend den Grabungsfunden, die ja immer nur punktuelle Einblicke in vergangene Gegenwarten gewähren, befasst er sich in 60 kurzen Essays mit Themen altchinesischer Kultur. Weit mehr als 1000 weiterführende Literaturangaben lassen selbst bei Experten keine Wünsche offen.
Mögen Überschriften wie "Statuszuweisungen" oder "Verstetigungen" auch abstrakt wirken – man sollte sich davon nicht abschrecken lassen. Ausgehend von einem archäologischen Fund entwickelt Höllmann jedes Thema auf höchst unterhaltsame Weise. Er erzählt von Kaisern und Buddhas, von der hohen Literatur – und vom Lesen auf dem Klo. Hätten Sie gewusst, dass das Fußballspiel im Kaiserreich schon vor mehr als 2000 Jahren aufkam, dass gute Zahnprophylaxe bereits bekannt war?
"Das alte China" ist eine Kulturgeschichte im besten Sinn: gelehrt, aber nicht langweilig, quellenkritisch, aber nicht besserwisserisch. Zu bemängeln gibt es allenfalls, dass der Autor seine Darstellung erst mit der Gründung des Kaiserreichs im Jahr 221 v. Chr. beginnt – angesichts der neueren Erkenntnisse der Archäologie zur chinesischen Frühgeschichte eine bedauerliche Beschränkung.
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