Direkt zum Inhalt

Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Abies-Arten

Abies-Arten

Fam.: Pinaceae.

Abies alba Mill. (syn. Abies argentea, A. candicans, A. excelsa, A. nobilis, A. pectinata, A. picea, A. taxifolia, A. vulgare, Picea pectinata, Pinus abies, P. pectinata, P. picea); Edeltanne (syn. Silbertanne, Weißtanne).
Heim.: Mittel- und Südeuropa.
Drogen: 1. Abietis albae aetheroleum (syn. Oleum Abietis albae, Oleum Abietis pectinatae, Oleum Pini piceae); Edeltannenöl (syn. Silbertannenöl, Weißtannenöl), das aus den frischen Nadeln gewonnene äther. Öl. Inh.: Monoterpene, insbes. Bornylacetat, Limonen, α- und β-Pinen, β-Phellandren und Camphen. Wirk.: hautreizend, v.a. hyperämisierende sowie expektorierende Effekte. Anw.: in Form von Fertigarzneimitteln in Einreibungen, als Badezusätze, Erkältungsbalsam, Inhalationsmittel bei Erkrankungen der Atmungsorgane oder als Zusatz zu Franzbranntwein. Geg.: Keuchhusten, Bronchialasthma. 2. Oleum Templini (syn. Abietis fructuum aetheroleum); Edeltannenzapfenöl (syn. Abies-alba-Zapfenöl, Templinöl), das aus den Fruchtzapfen gewonnene äther. Öl. Inh.: Limonen als Hauptkomponente, ferner u.a. Borneol. Anw.: zu Duftessenzen in der Kosmetik und Seifenproduktion. 3. Piceae turiones recentes (syn. Turiones Pini); Tannenzweigspitzen (syn. Abies-alba-Sprossen), die frischen, ca. 10 cm langen Triebe. Inh.: äther. Öl in ähnlicher Zusammensetzung wie Abietis albae aetheroleum. Anw.: innerlich bei Katarrhen der Luftwege; äußerlich bei leichten Muskel- und Nervenschmerzen. 4. Terebinthina Alsatica (syn. Terebinthina Argentoratensis); Straßburger Terpentin (syn. Kontinentales Terpentin), der in kleinen Harzblasen am unverletzten Baum enthaltene Balsam. Inh.: äther. Öl, Resene, Bernsteinsäure, Bitterstoffe, Harzsäuren. Anw.: innerlich und äußerlich bei Erkrankungen der Bronchien mit starker Sekretion sowie bei rheumatischen und neuralgischen Beschwerden.
Hom.: Abies alba spag. Zimpel HAB1, die frischen, jungen, noch unverholzten Zweigspitzen mit Blättern und unreifen Zapfen. Anw.-Geb.: bei Erkrankungen der Atemwege in der spagyrischen Therapierichtung.

Abies balsamea (L.) Mill. (syn. Abies aromatica, A. balsamifera, A. minor, Picea balsamea, Pinus balsamea); Balsamtanne (syn. Hemlocktanne, Schierlingstanne).
Vork.: Kanada, Nordamerika.
Drogen: 1. Abietis balsameae aetheroleum (syn. Oleum abietis balsameae); Balsamtannenöl (syn. Abies-balsameae-Nadelöl), das aus Nadeln und Zweigspitzen gewonnene äther. Öl. Zur Herstellung der Droge werden auch Abies fraseri und Tsuga canadensis herangezogen. Inh.: v.a. β-Pinen, α-Pinen, Camphen, Limonen, β-Phellandren, Bornylacetat. Anw.: s. Abietis albae aetheroleum. 2. Balsamum canadense (syn. Terebinthina Canadensis); Kanadabalsam (syn. Kanadisches Terpentin), der durch Aufstechen der Harzanschwellungen in der Rinde gewonnene Balsam. Inh.: äther. Öl (16-27 %), Harz (70-80 % mit Harzsäuren komplexer Zusammensetzung), Bitterstoffe, Bernsteinsäure, Essigsäure, Ameinsensäure. Anw.: s. Terebinthina alsatica. In der Kosmetik als Fixativ und in der Industrie als Kitt für optische Apparate, zum Kitten von Linsen und zum Einbetten mikroskopischer Präparate.

Abies cephalonica Loudon (syn. Abies luscombeana, Abies peloponnensiaca, Abies reginae amaliae, Picea cephalonica, Pinus cephalonica); Griechische Tanne.
Vork.: Griechenland.
Droge: Abietis cephalonicae aetheroleum (syn. Oleum abietis cephalonicae); Abies-cephalonica-Nadelöl, das aus den Nadeln und Zweigspitzen gewonnene äther. Öl. Inh.: v.a. β-Pinen, α-Pinen, Camphen, Limonen. Anw.: s. Abietis albae aetheroleum.

Abies sibirica Ledeb. (syn. Abies heterophylla, A. pichta, A. semenovii, Picea pichta, Pinus pichta, P. sibirica); Sibirische Tanne (syn. Sibirische Edeltanne).
Vork.: Nordrußland, Zentralasien, Kamtschatka.
Droge: Picae aetheroleum (syn. Oleum Abietis sibiricum, Oleum Pini sibiricum); Sibirisches Edeltannenöl, aus Nadeln und jungen Zweigspitzen gewonnenes äther. Öl; farblose bis schwach gelbl.-grüne Flüssigkeit. Inh.: insbes. Bornylacetat (30-40 %) und Camphen (ca. 10 %), ferner u.a. Santen, α- und β-Pinen, α-Phellandren und Dipenten. Anw.: in Form von Einreibungen, ferner in der Kosmetik sowie für Desinfektionszwecke, techn. für Lacke.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.