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Kompaktlexikon der Biologie: Dinophyta

Dinophyta, Pyrrhophyceae, Dinoflagellata, Panzergeißler, Feueralgen, Abt. der Algen mit der einzigen Klasse Dinophyceae, zu der die Ord. Dinophysiales, Peridiniales, Dinococcales und Dinotrichales gehören. Die Vertreter dieser sehr heterogenen Gruppe sind meist Einzeller und tragen zwei lange, fein beflimmerte Geißeln. Davon dient eine Geißel als Schubgeißel, die zweite bewirkt eine ständige Rotation der Zelle um die eigene Achse. Durch β-Carotin und Xanthophylle sind die D. gelbbraun bis rötlich gefärbt. Daneben enthalten die meisten Arten Chlorophyll a. Die Zellwand ist meist aus Celluloseplatten gebaut, die einen oft bizarr geformten Panzer mit einer Längs- und Querfurche bilden. In den Furchen entspringen die beiden Geißeln. Aus Poren in der Zellwand werden bei Reizung Proteinfäden ausgeschleudert. Oft sind Schwebefortsätze ausgebildet. D. vermehren sich i.d.R. asexuell durch Teilung.

Die meisten der ca. 1000 Arten leben im Meer und bilden zusammen mit den Kieselalgen (Bacillariophyceae) die Hauptmenge des Phytoplanktons (Plankton). Einige Arten, insbesondere Noctiluca miliaris, zeichnen sich durch ihre Fähigkeit zur Biolumineszenz aus und bewirken das Meeresleuchten. Andere, vor allem ozeanische Arten, können giftige Stoffe enthalten oder absondern, die zu Fischsterben führen. Bei der so genannten Roten Tide ("red tide") färbt sich das Wasser durch Carotinoide der D. rot oder orange. Während dieser Phase, die ca. 14 Tage dauert, scheiden die D. toxische Substanzen aus, die auf viele Organismen tödlich wirken. ( vgl. Abb. )

Neben parasitischen Arten leben viele D. in Symbiose mit Radiolarien, Heliozoen, Quallen, Seeanemonen und Korallen. Die als Zooxanthellen bezeichneten Endosymbionten sind für die Kalkbildung bei Korallen von Bedeutung (Korallenriff). Ohne Zooxanthellen können die Korallen zwar überleben, aber keinen Kalk absondern.



Dinophyta: a Peridinium tabulatum (600 x), b Gymnodinium aeruginosum (300 x), c Ornithocercus splendidus (125 x), d Ceratium hirundinella nach der Teilung (350 x), e Ceratium cornutum, Cyste (150 x), f Ceratium tripos (125 x), g Ceratium palmatum (125 x), h Ceratium fusus (50 x)

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Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
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Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

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Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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