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TECHNIKGESCHICHTE: Ein Kabel quer durch den Ozean

Vor 150 Jahren schuf das erste transatlantische Telegrafenkabel eine schnelle Nachrichtenverbindung zwischen Europa und Amerika. Damit revolutionierte es nicht nur die Kommunikation, sondern veränderte auch die Geschäftswelt, die Politik und sogar die Sprache.
Transatlantikkabel

Cyrus West Field war ein Getriebener, der jeden Raum betrat, als sei er in Eile. Und doch fehlte nicht viel, und er hätte einen Großteil seines Lebens mit Nichtstun verbracht. Schon 1854, mit nur 34 Jahren, hatte er in der Papierindustrie ein Vermögen verdient und sah – ohne neue Ziele vor Augen – einem frühen Ruhestand entgegen. Dabei war er harte Arbeit gewohnt: Der siebte Sohn eines armen Landpredigers hatte sich 1835 als 16-Jähriger mit nur 25 Dollar in der Tasche von seiner Heimatstadt Stockbridge in Massachusetts nach New York aufgemacht. Dort schlug er sich zunächst als Lagerhelfer durch. Penibel führte er Buch über alle persönlichen Ausgaben und schaffte es mit eiserner Disziplin, die Erfolgsleiter nach oben zu klettern.

Aber Field war einsam: Unablässig schickte er Briefe nach Hause mit der flehentlichen Bitte, ihm doch zurückzuschreiben. Letztlich löste sein Arbeitseifer auch dieses Problem: Er führte ihn auf Umwegen vom Papier zur Telegrafie und zum Aufbau eines Kommunikationsnetzes, das Heimweh und die Isolation von Menschen auf der ganzen Welt mildern kann.

Der Wendepunkt in Fields Leben kam an einem kalten Januarabend 1854, als er in seinem Haus am Gramercy Park Besuch von einem Unbekannten erhielt. Sein Bruder Matthew hatte einen Mann namens Frederic Newton Gisborne (1824 – 1892) mitgebracht, der gerade tief in der Klemme steckte. Gisborne war ein britischer Ingenieur, der in Neufundland lebte und sich für Telegrafie begeisterte. Er träumte davon, die Insel per Kabel mit New York zu verbinden. ...

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Spektrum der Wissenschaft – Dunkle Energie - ein Trugbild?

Eine geheimnisvolle Kraft treibt alles im Universum immer schneller auseinander. Doch niemand weiß, was hinter dieser Dunklen Energie steckt, und neue Messdaten mehren grundsätzliche Zweifel am kosmologischen Standardmodell. Bieten alternative Ansätze eine Erklärung? Außerdem: Neue Verfahren erlauben es, Immunzellen direkt in unserem Körper so zu verändern, dass sie Krebszellen attackieren – bisher mussten sie Patienten dafür entnommen und wieder zurückgeführt werden. Quantentheorie und allgemeine Relativitätstheorie beruhen auf unvereinbaren Weltbildern. Neue Experimente an der Schnittstelle zwischen Quantenphänomenen und Gravitation sollen helfen, diesen Widerspruch zu überwinden. In der Pangenomik wird das Erbgut zahlreicher Individuen verglichen – mit weitreichenden Folgen für Forschung und Züchtung von Nutzpflanzen. Und wie immer in der Dezemberausgabe berichten wir vertieft über die Nobelpreise des Jahres für Physiologie oder Medizin, Physik und Chemie, ergänzt durch einen kritischen Blick darauf, welche Verantwortung mit großen Entdeckungen einhergeht.

Spektrum edition – Sprache

In dieser »edition« behandeln wir das Thema Sprache von den Wurzeln bis hin zur Entschlüsselung von tierischer Kommunikation mit KI. Wie klingt eine Sprache, die fast niemand kennt? Denken Menschen anders, wenn sie anders sprechen? Und was verrät der Klang einer Sprache über unsere Wahrnehmung?

Spektrum - Die Woche – (Über)leben mit ME/CFS

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  • Quellen und Literaturtipps

Clarke, A.: Voice across the Sea. HarperCollins, New York 1975

Cookson, G.: The Cable. Tempus Publishing, Gloucestershire 2006

Dibner, B.: The Atlantic Cable. Burndy Library, Norwalk 1959

Tarrant, D. R.: Atlantic Sentinel. Flanker Press, St. John’s 1999

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