Archäologie: Umbrüche am Ende der Eiszeit
Regelmäßige ergiebige Niederschläge oder lange Trockenheit, milde oder extreme Temperaturen – das Wetter und die klimatischen Entwicklungen geben den Rahmen vor, in dem Gemeinschaften leben und wirtschaften. Wandelt sich das Klima, verlangt dies eine Anpassung an die neuen Bedingungen. Unter Archäologen gilt es daher als ausgemacht, dass Klimaumschwünge die Gesellschaften der Vergangenheit dramatisch beeinflusst haben. So werden solche Veränderungen für den Untergang mancher Hochkultur als wichtiger Faktor angeführt. Wie groß der Effekt jeweils war, lässt sich schwer abschätzen, wenn keine schriftlichen Überlieferungen von Zeitzeugen vorliegen und die jeweiligen Lebensumstände allein anhand der materiellen Hinterlassenschaften erschlossen werden müssen. Je weiter der Blick zurück in die Vergangenheit geht, desto problematischer gestaltet sich eine solche Rekonstruktion.
Vor 14 700 Jahren endete die letzte Eiszeit – streng genommen die letzte Kaltphase, derzeit leben wir wohl nur in einer wärmeren Periode des Eiszeitalters. Damals lebten in Nordwesteuropa die Menschen des späten Magdalénien (benannt nach dem französischen Fundplatz La Madeleine). Mit Beginn der Erwärmung wichen die trockenen Kältesteppen mit ihren Permafrostböden allmählich expandierenden Wäldern. Etwa 1500 Jahre später hatte sich die neue Lebensweise der Federmesser-Gruppen ausgebreitet. Sie ist nach ihren charakteristischen Steinspitzen mit abgestumpftem Rücken benannt. Wie dieser Wandel ablief und wie er mit den Veränderungen des Klimas und der Landschaft korreliert war, hat eine von uns (Grimm) erstmals im Detail untersucht. ...
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