Astronomie und Praxis: Beobachtungen: Sonnenflecken – neu gezählt
Für Amateurastronomen ist die Sonne ein attraktives Himmelsobjekt – nicht nur, weil sie der hellste Stern an unserem Himmel ist, sondern weil sich auf ihrer Oberfläche ständig Veränderungen zeigen, die sich selbst mit einfachen Optiken und ohne komplizierte Zusatzgeräte systematisch sowie wissenschaftlich aussagekräftig beobachten lassen. Unverzichtbar sind allerdings geeignete Maßnahmen zum Schutz der Augen, beispielsweise ein Objektivsonnenfilter hoher Qualität. Damit lassen sich durch ein Teleskop dunkle Flecken, helle Fackeln und Lichtbrücken erkennen, in denen sich die ständig veränderliche Aktivität der Sonne manifestiert.
Bereits im Jahr 1849 entwickelte der Züricher Astronom, Mathematiker und Sonnenbeobachter Johann Rudolf Wolf eine Methode, mit der sich aus der täglichen Beobachtung der Sonnenflecken eine sehr einfache und zugleich aussagekräftige Zahl bestimmen lässt: eine für die Fleckenaktivität charakteristische Größe, über deren Mittelwerte sich die Sonnenfleckenaktivität auch über Jahrzehnte hinweg vergleichen und statistisch auswerten lässt – die »Relativzahl« war geboren. Man nehme einfach die Zahl der Gruppen g mal zehn und addiere dazu die Gesamtzahl f aller Einzelflecken. So ergibt sich die Relativzahl R = 10 g + f.
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