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Astronomie und Praxis: Beobachtungen: Sonnenflecken – neu gezählt

Die Sonnenfleckenrelativzahl ist ein aussagekräftiger Indikator für die Aktivität unseres Tagesgestirns. Sie wird täglich vom Solar Influence Data Centre (SIDC) im belgischen Uccle ermittelt. Mit Wirkung zum 1. Juli 2015 änderte das SIDC seine Bestimmungsmethode, um die Relativzahlen besser mit älteren Beobachtungen abgleichen zu können. Die "neue" Relativzahl entspricht nun zumindest formal wieder der ursprünglichen Zählweise, die der Schweizer Astronom Rudolf Wolf im 19. Jahrhundert einführte.
Sonnenflecken

Für Amateurastronomen ist die Sonne ein attraktives Himmelsobjekt – nicht nur, weil sie der hellste Stern an unserem Himmel ist, sondern weil sich auf ihrer Oberfläche ständig Veränderungen zeigen, die sich selbst mit einfachen Optiken und ohne komplizierte Zusatzgeräte systematisch sowie wissenschaftlich aussagekräftig beobachten lassen. Unverzichtbar sind allerdings geeignete Maßnahmen zum Schutz der Augen, beispielsweise ein Objektivsonnenfilter hoher Qualität. Damit lassen sich durch ein Teleskop dunkle Flecken, helle Fackeln und Lichtbrücken erkennen, in denen sich die ständig veränderliche Aktivität der Sonne manifestiert.

Bereits im Jahr 1849 entwickelte der Züricher Astronom, Mathematiker und Sonnenbeobachter Johann Rudolf Wolf eine Methode, mit der sich aus der täglichen Beobachtung der Sonnenflecken eine sehr einfache und zugleich aussagekräftige Zahl bestimmen lässt: eine für die Fleckenaktivität charakteristische Größe, über deren Mittelwerte sich die Sonnenfleckenaktivität auch über Jahrzehnte hinweg vergleichen und statistisch auswerten lässt – die »Relativzahl« war geboren. Man nehme einfach die Zahl der Gruppen g mal zehn und addiere dazu die Gesamtzahl f aller Einzelflecken. So ergibt sich die Relativzahl R = 10 g + f.

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Das Very Large Telescope, das seit dem Jahr 2000 beeindruckende Aufnahmen mit seinen vier kombinierbaren 8-Meter-Spiegeln liefert, ist der Auftakt unserer dreiteiligen Serie über Observatorien in der chilenischen Atacama. Lesen Sie unseren Insiderbericht über die Arbeit und Technik des ESO-Riesenteleskops. Wir blicken mit der Raumsonde Juno in die Vulkanschlünde des Jupitermonds Io und und zeigen, wie Wissenschaftler das Phänomen von Glitches – der kurzzeitigen Rotationsbeschleunigung von Neutronensternen – simulieren. Weiter testen wir, wie sich eine innovative neue Astrokamera mit integriertem Nachführsensor im Praxiseinsatz bewährt.

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