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DART-Mission: Didymos-Dimorphos nun mit doppeltem Schweif

Punktgenau traf die DART-Sonde den Asteroidenmond Dimorphos. Das Hubble-Teleskop hat nun eine Folge davon abgelichtet.
Doppelschweif bei Didymos-Dimorphos

Planmäßig zerschellte die DART-Sonde der NASA am 27. September 2022 auf dem Asteroidenmond Dimorphos. Der Aufprall war so stark, dass sich die Umlaufzeit des Objekts um den Asteroiden Didymos um mehr als eine halbe Stunde verkürzt hat: ein voller Erfolg für die Mission also, denn geplant war nur wenig mehr als eine Minute. Welche Folgen der Impakt auf das System hatte, zeigt sich inzwischen auch auf Bildern des Hubble-Weltraumteleskops: Wie die ESA meldete, zieht das Didymos-Dimorphos-System mittlerweile einen Doppelschweif hinter sich her.

Seit dem Treffer fotografierte Hubble den Asteroiden und seinen Begleiter mehrfach, um die Entwicklung dieser Staub- und Schuttwolke zu dokumentieren. Nach dem 27. September hat sie sich demnach – wie erwartet – ausgebreitet, und gleichzeitig nahm ihre Helligkeit ab: Das weit verteilte Material reflektiert Licht schwächer als eine kompaktere Wolke. Unerwartet sei jedoch, dass sich hier eine doppelte Schweiflinie ausgebildet habe, schreiben die beteiligten Wissenschaftler – auch wenn man dies bereits bei Kometen und aktiven Asteroiden beobachtet habe.

Laut den vorliegenden Daten hat sich der Doppelschweif nach dem 2. und vor dem 8. Oktober gebildet, also nicht schon unmittelbar nach dem Impakt der Sonde. Der von uns aus gesehen nördliche Schweif entstand demnach neu. Die Beziehung zwischen dem kometenähnlichen Schweif und anderen Merkmalen des Auswurfmaterials, die zu verschiedenen Zeiten auf Bildern von Hubble und weiteren Teleskopen zu sehen waren, ist noch unklar. Ein tieferer Blick in die Beobachtungsdaten soll hier genauere Aufschlüsse bringen.

Mit einer Geschwindigkeit von knapp 22 000 Kilometern pro Stunde war die DART-Sonde Ende September auf Dimorphos geprallt. Bereits kurz nach der Kollision zeigten die Aufnahmen der Weltraumteleskope »Webb« und »Hubble« sowie zahlreicher Observatorien auf der Erde den beeindruckenden Schweif aus Trümmern und losem Geröll, den der Einschlag erzeugt hat. Wegen der Gravitationskräfte, die zwischen Dimorphos und Didymos wirken, hat die Mission zudem einen Effekt auf die Bewegungsrichtung des Asteroidenpaars als Ganzes. Dies soll ebenfalls in den nächsten Wochen und Monaten untersucht werden.

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