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Eroberung Mittelamerikas: Das Haus, in dem Hernán Cortés lebte

Nach dem Sieg über die Azteken ließ der berühmte Konquistador deren Palast niederreißen und ein Haus für sich bauen. Archäologen wollen es nun ausfindig gemacht haben.
Eroberung Tenochtitlans

In Mexikos Hauptstadt haben Archäologen auf den Fundamenten eines Palastes des Aztekenherrschers Axayácatl Überreste eines Hauses des spanischen Eroberers Hernán Cortés entdeckt. In ihm soll Cortés mehrere Jahre lang gelebt haben. Anschließend diente der Bau vorübergehend als erster Verwaltungssitz des Vizekönigreichs Neuspaniens. Offenbar wurde das Haus ursprünglich aus den Trümmern des Aztekenpalastes errichtet, wie das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) mitteilt.

Forscher des INAH hatten demnach bereits in den vergangenen zwei Jahrzehnten Überreste des Palastes von Axayácatl unter dem Hauptgebäude des historischen Leihhauses Nacional Monte de Piedad im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt gefunden. Bei Ausgrabungen dort in den Jahren 2017 und 2018 sei auch ein Raum mit einem Boden aus Basalt und Lavagestein gefunden worden.

Raum mit Basaltboden unter dem Nacional Monte de Piedad

Nach Überzeugung der Archäologen handelt es sich um das einstige Zuhause des Konquistadors Cortés nach der Eroberung Tenochtitlans. Offenbar ließ der Spanier sein Haus aus dem Material bauen, aus dem Axayácatls Palast bestanden hatte. Denn im Untergrund stießen die Forscher auf einen noch älteren Basaltboden, der zu Zeiten der Azteken vermutlich Teil eines Innenhofs war.

Die Aztekenhauptstadt Tenochtitlan gehörte mit mehr als 200 000 Einwohnern zu den größten Städten der Welt, als die Spanier unter Cortés im Jahr 1519 dort ankamen und den damaligen Herrscher Moctezuma II. überraschten. Innerhalb von zwei Jahren machten sie die Stadt dem Erdboden gleich und löschten damit die aztekische Hochkultur aus. Auf und mit den Trümmern von Tenochtitlan bauten sie die neue Hauptstadt des Vizekönigreichs Neuspanien, Mexiko-Stadt. Moctezuma II. starb 1520 im Palast seines Vaters Axayácatl. (dpa/rga)

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