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Tropische Blutsauger: Die Invasion der Tigermücken

Aggressive eingewanderte Moskitos übernehmen ein Neubauviertel in Heidelberg. Drohen nun gefährliche tropische Seuchen? Und warum scheiterten alle Gegenmaßnahmen?
Zahlt keine Miete in der Bahnstadt Heidelberg

Man solle sie an der Bahnstadt treffen und das Mückenspray nicht vergessen, hat Anna von Hopffgarten noch am Telefon ausgerichtet. Allzu zimperlich solle man zudem nicht sein, die Biester seien hochaggressiv. Sie empfängt ihren Gast an einem schwülen Spätsommermorgen. Die Biologin ist Redakteurin beim Spektrum-Magazin »Gehirn&Geist« und wohnt im Heidelberger Prestige-Stadtteil Bahnstadt, gleich in der Nähe des Hauptbahnhofs. Sie trägt Jeans, Jacke, geschlossene Schuhe, bis auf das Gesicht ist kein Flecken ihrer Haut unbedeckt. T-Shirt, Shorts oder Flipflops zu tragen, wäre in diesem denkwürdigen Sommer unvorstellbar.

Ohne Zögern bittet sie, die Schrebergärten anzusteuern, wo sich die Biester angesiedelt haben. Anna von Hopffgarten geht voran, eine Wolke aus Autan folgt ihr. »Man wird schon überfallen, wenn man nur in die Nähe der Anlage kommt«, erzählt sie auf dem Weg durch die Bahnstadt. Deshalb sprüht sie sich bereits zu Hause ein. Als sie einen kleinen Wall am Ende des Stadtviertels hinunterklettert, wird offensichtlich, dass sie nicht übertrieben hat. Wie aus dem Nichts greifen erste Exemplare an, lassen sich nur schwer abwimmeln und folgen ihr bis zu ihrer kleinen Parzelle. Die Plage, gegen die Anna von Hopffgarten ankämpft, heißt Aedes albopictus. Besser bekannt als: Asiatische Tigermücke.

Das winzige Insekt gilt als eines der gefährlichsten Tiere der Welt, die invasive Art stammt, wie ihr Name schon sagt, aus Südostasien. Der Stich einer Tigermücke ist selbst eher ungefährlich, auch wenn er ziemlich juckt und mitunter dicke Quaddeln hinterlässt. Das Problem ist, dass der Moskito mehr als 20 Krankheitserreger aufnehmen und übertragen kann, darunter sogar lebensbedrohliche Krankheiten wie Dengue-, Chikungunya- und Gelbfieber. Zudem kann die Tigermücke einen Krankheitserreger verbreiten, der in Lateinamerika vor drei Jahren zu einer Epidemie führte: das Zika-Virus. Zwar ist hier zu Lande zu dem Zeitpunkt noch keines dieser Viren von Mücken übertragen worden, aber je größer die Populationen werden, desto nervöser werden die Wissenschaftler.

Invasion der Virentaxis

Mittlerweile ist das eingetreten, was die Parasitologen unbedingt vermeiden wollten: Die Tigermücke ist in Deutschland heimisch geworden. Das schwarz-weiß gestreifte Insekt wird nur wenige Millimeter groß, sticht sogar durch Kleidung und attackiert gerne mehrere Menschen hintereinander. Vor allem letztere Eigenschaft macht sie zu einer großen Gefahr, schwere Krankheiten zu übertragen. In der Provinz Ravenna kam es vor 2007 zu einem Ausbruch des Chikungunya-Fiebers, rund 200 Menschen erkrankten, einer starb. Ein Tourist aus Indien hatte das Virus eingeschleppt, die Tigermücke verbreitete es weiter. Es wäre das Schreckensszenario, vor dem Wissenschaftler eindringlich warnen: eine Tropenfieber-Epidemie mitten in Deutschland.

In Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen hat Aedes albopictus bereits stabile Populationen gebildet, versteckt in Pflanzenkübeln, Autoreifen, Lastwagen und Zügen breitet sie sich weiter aus. Sie selbst ist flugfaul und kommt nur einige Dutzend Meter weit. Nach Europa kam das Insekt erstmals 1979. In einer Schiffsladung Altreifen wurde die Tigermücke nach Albanien verschleppt, konnte sich aber nicht ausbreiten.

In den 1980er Jahren eroberte sie große Teile Nordamerikas und bildete später auch Populationen in Südamerika. Nach Europa kam die Tigermücke schließlich auf Umwegen. Versteckt in Altreifen aus den USA erreichte sie 1991 bei Genua den Kontinent und verbreitete sich in alle Himmelsrichtungen. Italien, Frankreich, Spanien, Holland, die Schweiz und Teile Südosteuropas gehören zu ihrem Brutgebiet, fast die Hälfte aller Europäer leben mittlerweile in Nachbarschaft zu der kleinen Mücke. Dass Deutschland hinzukommt, war nur eine Frage der Zeit.

Bahnstadt Heidelberg | Der neue Stadtteil »Bahnstadt« in Heidelberg entsteht seit 2008 auf einem gut 100 Hektar großen, ehemals unbebauten ehemaligen Bahngelände.

Hier zu Lande wurden die Eier der Tigermücke erstmals 2005 registriert, zwei Jahre später wiesen Wissenschaftler an der Schweizer Grenze das erste eingeschleppte Weibchen nach. Spätestens seit 2011 herrscht Tigermückenalarm im Südwesten der Republik, die erste große Population ließ sich in einer pittoresken Gartensiedlung in Freiburg nieder. Im Frühling 2015 waren sich die Wissenschaftler dann sicher: Die Insekten haben überwintert, Freiburg wurde zur ersten stabilen Population in Deutschland.

In Heidelberg kam die exotische Mücke im selben Jahr an, sie siedelte sich im Stadtteil Wieblingen nahe der Autobahn an, später in Pfaffengrund. Mittlerweile hat sie auch in der Bahnstadt eine stabile Population gebildet, in zwei weiteren Stadtteilen wurde sie bereits gesichtet. Ob die Insekten direkt voneinander abstammen oder isoliert voneinander eingewandert sind, lässt sich bislang noch nicht sagen. Sicher ist nur: Eines ihrer Brutgebiete liegt in der Nähe des Universitätsklinikums, wo Menschen mit Viruserkrankungen aus den Tropen behandelt werden.

Nichts liebt die Tigermücke mehr als warme Wasserlachen

Anna von Hopffgarten erhielt ihre Scholle in der Bahnstadt im Frühjahr 2017. »Wir haben uns so gefreut«, sagt sie und schließt das Törchen zum Garten auf. Auf Waschbetonplatten führt ein kleiner Weg zur Gartenhütte. Sie geht an knorrigen Apfelbäumen und saftigen Fleischtomaten vorbei und setzt sich schließlich auf einen Stuhl unter die Pergola.

Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Söhnen hat sie den ganzen Garten umgestülpt. Blumentröge, Untersetzer, Tränken und andere Behältnisse stehen auf dem Kopf, damit sich keine Pfützen bilden können. Zudem haben sie die verstopfte Regenrinne geleert und Abflüsse versiegelt. Nichts liebt die Tigermücke mehr als kleine, warme Wasserlachen, in denen sie ihre Eier ablegen kann. Insofern sind Kleingärten und Friedhöfe ein Paradies für Aedes albopictus. Heiße Sommer mag sie ohnehin. Und gegen kalte Winter ist sie wahrscheinlich resistent. Jedenfalls ist sie in der Lage, sich sehr schnell anzupassen.

Mittlerweile ist Familie von Hopffgarten im Kampf gegen die Tigermücke nicht mehr wehrlos. Im Gartenhäuschen liegen Tablettenpackungen zur Mückenbekämpfung bereit, daneben steht eine ganze Sammlung von Mückensprays. Derzeit denken sie sogar darüber nach, eine 200 Euro teure Falle zu kaufen. Vor einem Jahr war das noch anders, da wurde die Familie vom Angriff der aggressiven Biester völlig überrascht.

Damals, im August 2017, fing die Plage an, erinnert sich Anna von Hopffgarten. Die Kinder, ihr Mann, sie selbst – alle wurden innerhalb kurzer Zeit zerstochen. Noch nie zuvor hatten sie eine Mücke erlebt, die einem so penetrant auf die Pelle rückte, sich fast lautlos näherte und blitzschnell Blut saugen konnte. Und noch etwas macht die Anwesenheit der Tigermücke so unangenehm: Sie ist im Gegensatz zu den heimischen Arten tagaktiv – und attackiert nicht erst in der Dämmerung.

Mückenparadies Schrebergarten | Die Schrebergärten am Heidelberger Bahnstadtrand haben alles, was aggressive Blutsauger sich wünschen: Wo immer sich Pfützen in Gießkannen, Blumentöpfen und Regentonnen halten, findet die Tigermücke ideale Bedingungen vor.

Unter der Pergola jedenfalls haben sich jetzt die ersten Weibchen eingefunden. Schon ein wenig Schweiß im Nacken reicht, um sie wild werden zu lassen, erzählt Anna von Hopffgarten. Am schlimmsten sei es für die Kinder, ihr Ältester wurde neulich komplett zerstochen, die Freude an diesem Sommer hat er mittlerweile verloren.

Nächstes Jahr wird es besser, tröstete man sie im vergangenen Herbst. Aber dann waren die Viecher schon im Mai da. Und im Lauf des Sommers wurden es immer mehr. Die Folge: Stiche im Minutentakt. Einige Mücken sind auch im Wohngebiet gesichtet worden, ein Tigermoskito war sogar schon in ihrer Wohnung, im August machten sich die Tiere dann über einen nahe liegenden Kindergarten her. Die Tigermücke ist in der Bahnstadt außer Kontrolle geraten. Irgendwas scheint bei der Bekämpfung schiefgegangen zu sein. Bloß was?

Gaskrieg gegen die Gartenplage

»Es wundert mich, dass das Problem noch nicht im Griff ist«, antwortet Doreen Walther vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung im brandenburgischen Müncheberg, als man die Biologin und Mückenforscherin nach der Plage in Heidelberg fragt. Genaues könne sie dazu allerdings nicht sagen, für den Süden sei sie nicht zuständig. Gerade fährt sie fast täglich nach Halle an der Saale, um einen heiklen Fall zu untersuchen. Im dortigen Bergzoo starb ein Bartkauz am West-Nil-Virus.

Damit wurde der Erreger erstmals bei einem Tier in Deutschland nachgewiesen. Das gefährliche Virus wird hauptsächlich von Stechmücken verbreitet und kann daher auch auf den Menschen übertragen werden. In Südeuropa starben in diesem Jahr bereits 70 Menschen. Doreen Walther warnt allerdings vor Panikmache. Dass die Tigermücke in diesem Fall den tropischen Erreger verbreitete, hält sie für unwahrscheinlich. »Es läuft in Halle auf die Gemeine Hausmücke als Überträger hinaus«, sagt sie.

Mit Stechmücken kennt sie sich aus wie kaum jemand sonst in Deutschland. Seit 2011 ist sie Teil jener nationalen Expertenkommission, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Bestand der in Deutschland vorkommenden Stechmücken zu bestimmen und zu kartieren. Den Anlass hierfür bildete ein Ausbruch der Blauzungenkrankheit bei Rindern und Schafen vor zehn Jahren. Bis dahin gab es so gut wie keinen Überblick über das Vorkommen und die Verbreitung der verschiedenen Stechmücken in Deutschland. Die Mückenforschung wurde nach Ausrottung der Malaria hier zu Lande komplett vernachlässigt.

Also haben die Forscher den Mückenatlas gegründet, ein Mitmachprojekt für selbst ernannte Mückenjäger. Freiwillige können Mücken einsenden, die im Labor untersucht und bestimmt werden. Handelt es sich um einen Tiger, fahren die Forscher ins Fundgebiet und suchen es nach Larven ab. 51 Stechmückenarten haben die Forscher bundesweit bislang mit Fallen und Einsendungen nachgewiesen, für manche Arten sind sogar Landkarten erstellt worden. Das Verbreitungsgebiet der Asiatischen Tigermücke ist nicht veröffentlicht, um keine Panik zu erzeugen. Die Behörden sind allerdings informiert.

Mückenforscher wie Doreen Walther sind nicht dafür bekannt, Angst zu schüren. Von ein paar Tigermücken in Deutschland gehe bislang keine große Gefahr aus, sagen sie. Eine Epidemie sei unwahrscheinlich. Aber seitdem sie wissen, dass das Insekt sogar deutsche Winter übersteht, sind sie doch alarmiert. Was ihnen Sorgen bereitet, ist ein Sieg der Wirklichkeit über die Wahrscheinlichkeit.

»Es ist einfach möglich, dass irgendwann eine Tigermücke auf einen Infizierten trifft – und eine Epidemie droht«, sagt Walther. Das Risiko steigt mit der Ausbreitung der Insekten. Immerhin werden jedes Jahr bundesweit mehrere hundert Fälle von Dengue- oder Chikungunya-Fieber gemeldet. Es sind die Reiselust der Deutschen und die zunehmende Vernetzung der Welt, die tropische Erreger ins Land bringen. Hinzu kommt der Klimawandel. Wärmere Temperaturen machen es der Mücke leichter, sich hier festzusetzen.

Lässt sich die Mücke noch aufhalten?

»Am Anfang haben wir noch gedacht, wir könnten die Tigermücke eliminieren«, sagt Walthers Kollege Helge Kampen vom Friedrich-Loeffler-Institut in Riems bei Greifswald. Aber dafür sei es jetzt zu spät. Mittlerweile gehe es hauptsächlich darum, die Populationen klein zu halten. Dabei gibt es allerdings Probleme. Die Rechtslage in Deutschland sei unklar, genauso wie die Frage, wer von Seiten der Behörden für die Bekämpfung eigentlich zuständig ist. »Das Wissen ist bei Behörden und an Hochschulen verloren gegangen«, beklagt Kampen.

Der Parasitologe Sven Klimpel von der Goethe-Universität Frankfurt glaubt nicht, dass sich die Tigermücke noch aufhalten lässt. »Die nördliche Ausbreitung der Tigermücke wird sich in den nächsten ein bis fünf Jahrzehnten weiter verstärken«, prophezeit er. Daher seien die derzeit angewandten Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. »Das ist gut gemeinter Aktionismus mit nur mäßigem Erfolg«, sagt er. Zudem sei es wichtig, Stechmücken nicht maßlos zu bekämpfen, da sie ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette diverser Ökosystem seien, so Klimpel.

Zuständig für die Stechmücken am Oberrhein ist die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage, besser bekannt als KABS. Seit mehr als 40 Jahren geht der Verband gegen die Plagegeister zwischen Kaiserstuhl und Bingen vor, rund 200 Mitarbeiter bekämpfen jeden Sommer die Mücken biologisch mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis, kurz BTI. Der wissenschaftliche Direktor der KABS ist der Virologe und Parasitologe Norbert Becker, besser bekannt als: der Mückenpapst. »BTI ist die Hauptwaffe gegen Mücken«, sagt er. Brutstätten würden alle 14 Tage mit dem Mittel in Tablettenform behandelt.

Seit die Tigermücke am Oberrhein heimisch geworden ist, hat Becker eine Aufgabe mehr. Am Anfang war er noch optimistisch, die invasive Art zurückdrängen zu können. Doch von diesem Ziel hat er sich mittlerweile verabschiedet, jetzt gehe es vor allem darum, die Populationen kleinzuhalten. In der Heidelberger Bahnstadt ist ihm das bislang noch nicht geglückt, gibt er zu. »Für mich ist es ein kleines Rätsel, warum die Population dort so prominent ist«, sagt er. Erst vergangene Woche habe er in zwei Stunden 30 Tiere gefangen. Normalerweise sollten da nur ein paar Individuen herumschwirren.

Laubenpiepers Mückenparadies

Doch was ist schiefgelaufen? 2018 hat er in der Bahnstadt eine neue Bekämpfungsmethode erprobt, die an anderen Heidelberger Brutstätten schon erfolgreich war. Tigermücken-Männchen werden dabei im Labor mit Gammastrahlung sterilisiert und später an den Brutstätten frei gelassen. Die unfruchtbaren Männchen paaren sich zwar mit den Weibchen, die Eier sind aber Totgeburten. Zigtausende dieser sterilisierten Männchen hat Becker im Frühjahr in die Bahnstadt gebracht, der gewünschte Effekt stellte sich allerdings nicht ein. Die Tigermücken dürften in der Heidelberger Bahnstadt die größte Kolonie nördlich der Alpen bilden. Daher setzte Becker bereits im Juni seine Hauptwaffe ein, das BTI. Merklich verbessert hat sich die Situation dadurch aber immer noch nicht.

Das wiederum liegt an der – in diesem Fall – bizarren Gesetzeslage, auf die sich die Pächter berufen können. Sie müssen niemanden auf ihren Grund lassen, selbst wenn eine potenziell gefährliche Mücke bekämpft werden soll. Viele Gartenbesitzer sind zudem wochenlang nicht anzutreffen, andere wollen einfach ihre Ruhe. Ungefragt in die Gärten hineingehen kann Norbert Becker also nicht. »Sonst begehe ich Hausfriedensbruch«, sagt er. Nur wenn eine akute Gefahr wie eine Epidemie drohen würde, dürfte er das Grundstück betreten. Oder anders gesagt: Es muss erst etwas Schlimmes passieren, ehe die Behörden richtig tätig werden. Und so bleiben viele Parzellen unbehandelt – und eine wirksame Bekämpfung wird verhindert. Macht nur einer in einer Gartensiedlung nicht mit, haben alle ein Problem.

Stechende Asiatische Tigermücke | Eine weibliche Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) bei der Blutmahlzeit. Die ursprünglich aus tropischen Regionen stammenden Insekten haben sich inzwischen bis nach Mitteleuropa ausgebreitet und übertragen auch hier die Chikungunya-Viren auf den Menschen.

Wie sich das anfühlt, merken all diejenigen, die sich beinahe täglich in ihrem Garten aufhalten. Menschen wie Anna von Hopffgarten. »Wenn es nach einem Regen schnell heiß wird, ist es besonders schlimm, dann halten wir es hier nicht mehr aus«, sagt sie und deutet auf eine Packung BTI-Tabletten auf dem Gartentisch. Mittlerweile hat sie ebenfalls ihre Parzelle mit BTI behandelt und die Tabletten in alle Abflüsse gespült.

Manchmal, wenn der Tag lang war und die Mücken fleißig, schleichen sich irrationale Gedanken in ihr Bewusstsein. Was, wenn nur einer in den schicken Apartments der Bahnstadt gerade von einer großen Reise mit einem tropischen Virus zurückkäme? Schnell verwirft sie solche Gedanken dann wieder.

Wolken sind aufgezogen, Anna von Hopffgarten muss gleich ihre Kinder abholen. Sie steht vom Tisch auf, verlässt ihr kleines Grundstück, zieht das Gartentor hinter sich zu und schreitet den Weg hoch zum alten Bahndamm. Sie geht vorbei an Grundstücken, in denen gut gefüllte Vogeltränken und Regentonnen herumstehen oder kleine Wasserspiele vor sich hinplätschern. Mückenpapst Norbert Becker hat nun angekündigt, seine ganze Armee in die Bahnstadt zu schicken, um die Tigermücke richtig zu bekämpfen. Für diesen Sommer jedoch kommt dieser Einsatz zu spät.

Disclaimer: Die Protagonistin ist Mitarbeiterin des Spektrum-Verlags, aber nicht Teil des Teams von »Spektrum.de«. Die Redaktion ist auf ihre Geschichte durch einen Artikel in der »Rhein-Neckar-Zeitung« aufmerksam geworden.

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