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News: Eine Stoßwelle um Beteigeuze

Infrarotbeobachtungen mit dem japanischen Weltraumteleskop Akari enthüllten, dass der Rote Überriese Beteigeuze im Sternbild Orion von einer Stoßwelle zum interstellaren Medium umgeben ist. Beteigeuze stößt einen starken Sternwind aus, der mit einer Geschwindigkeit von 17 Kilometern pro Sekunde abströmt. Gleichzeitig bewegt sich der Riesenstern mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Sekunde relativ zum interstellaren Medium.

Durch die Wechselwirkung vom Sternwind mit dem interstellaren Medium entsteht die im Infraroten sichtbare Stoßwelle, wo sich das Gas stark verdichtet. Durch die Verdichtung wird Kompressionswärme frei, die Akari dann nachweisen konnte. Die Stoßwelle bildet eine halbkugelförmige Blase mit einem Durchmesser von drei Lichjahren um den Stern aus.

Infrarotbild der Stoßwelle um Beteigeuze | Mit dem japanischen Infrarotsatelliten Akari wurde eine Stoßwelle um den Roten Überriesen Beteigeuze im Sternbild Orion entdeckt. Die Stoßwelle erreicht einen Durchmesser von drei Lichtjahren um den Stern.
Beteigeuze ist mit einer Entfernung von 640 Lichtjahren einer der uns am nächsten liegenden Überriesen. Er befindet sich in der linken Schulter des Sternbilds Orion und lässt sich leicht mit dem bloßen Auge als heller rötlicher Punkt mit einer scheinbaren Helligkeit von 0,5 mag erkennen.

Beteigeuze weist die 20-fache Masse unserer Sonne auf und strahlt mit einer etwa 10 000-fach höheren Leuchtkraft. Der Stern besitzt einen etwa 600-mal so großen Durchmesser wie die Sonne. Könnte man ihn in unser Sonnensystem versetzen, so würde er sich bis zur Umlaufbahn von Jupiter erstrecken.

Beteigeuze hat aus astronomischer Sicht nur noch eine sehr kurze Lebenserwartung von 10 000 bis 100 000 Jahren. Danach wird er in einer gewaltigen Supernova-Explosion vergehen, die an unserem Himmel durchaus die Helligkeit des Halbmonds erreichen könnte.

Tilmann Althaus

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