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Exoplaneten: Leben auch unter Wasserstoffatmosphäre möglich

Mikroorganismen gedeihen auch in einer reinen Wasserstoffatmosphäre. Leben kann daher auf einer größeren Vielfalt an Exoplaneten existieren als bisher angenommen.
Gesteinsplanet

Leben kann es vielleicht auch an Orten geben, die man bislang eigentlich ausgeschlossen hatte. Wie Wissenschaftler um die Astrophysikerin Sara Seager in »Nature Astronomy« berichten, können Mikroorganismen ebenso in einer reinen Wasserstoffatmosphäre überleben und wachsen. Somit würde eine viel größere Vielfalt an Exoplaneten in Frage kommen, auf denen Leben existieren könnte.

Die Ergebnisse des Teams beruhen auf Wachstumsexperimenten mit Hefepilzen und Escherichia coli (E. coli). Die Forscher setzten Kulturen der jeweiligen Mikroorganismen einer reinen Wasserstoffatmosphäre aus. Und tatsächlich stellten sie fest, dass sich beide Kulturen normal vermehren konnten, wenn auch mit geringeren Raten als in Luft. Die E. coli-Bakterien vermehrten sich zirka zweimal, die Hefen etwa 2,5-mal langsamer. Das sei auf den Mangel an Sauerstoff zurückzuführen, argumentieren die Autoren.

Besonders Gesteinsplaneten, die deutlich massereicher als die Erde sind, können eine bedeutende Menge Wasserstoff in ihrer Atmosphäre halten. Im Vergleich zu Gesteinsplaneten mit Atmosphären, die aus Gasen mit höherem mittleren Molekulargewicht wie Kohlenstoffdioxid oder Stickstoff bestehen, begünstigt die geringe Dichte des Wasserstoffgases die Ausdehnung der Atmosphäre. Daher sind derartige Planeten einfacher zu entdecken und auch zu untersuchen. Allerdings galten solche exotischen Orte mit einem hohen Vorkommen von Wasserstoff in der Atmosphäre bisher eher als lebensfeindlich. Offenbar stimmt das aber so nicht.

Potenzielle Mikroorganismen auf Exoplaneten ließen sich letztlich über so genannte Biosignaturgase entdecken. Bakterien wie E. coli produzieren eine Vielzahl von Gasen, die sich dann in beträchtlichen Mengen in der Atmosphäre des betreffenden Exoplaneten ansammeln und schließlich mit weltraum- und bodengestützten Teleskopen nachgewiesen werden könnten.

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