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Extreme Lebensräume: Winzige, lebende Mikroorganismen in uraltem Eis gefunden

In einem Eisbohrkern aus 3000 Meter Tiefe eines grönländischen Gletschers sind Wissenschaftlerinnen der Pennsylvania State University auf winzige Mikroorganismen gestoßen, die mindestens 120 000 Jahre – entsprechend dem Alter des Eises – dort überdauert haben. Die Forscherinnen Vanya Miteva und Jean Brenchley halten es aber für möglich, dass die Lebewesen schon seit Millionen Jahren dort überleben, weil das Eis am Grund des Gletschers mit ursprünglichem Permafrostboden vermischt ist.

Die aufgespürten Organismen sind überwiegend kaum größer als einen Mikrometer und damit deutlich kleiner als normale Bakterien, die ein bis zehn Mikrometer erreichen. Viele von ihnen passierten sogar eine Siebporenweite von 0,2 Mikrometern und damit übliche Zellfilter. Die Wissenschaftlerinnen schließen daraus, dass solch kleine Organismen bei der Analyse von Bohrkernen häufig nicht erkannt und erfasst werden.

Derart kleine Zellen können entweder als Folge von Umweltstress entstehen, mit dem normal große Zellen versuchen, ihr Überleben auf Sparflamme zu sichern, oder aber es handelt sich um eigenständige Arten, die auch unter besseren Bedingungen nicht größer werden. Den Forscherinnen gelang es, einige der gefundenen Lebewesen im Labor zu kultivieren. Sie beobachteten, dass die meisten der Kolonien, die teilweise bis zu sechs Monate benötigten, bis sie sich etabliert hatten, weiterhin kleine Zellen ausbildeten.

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