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Bilder der Woche: Frühlingsbild vom Mars

Die Polarregion schmückt sich mit Strukturen, die an Spinnen erinnern. Dahinter stecken wohl frühlingshafte Mini-Eruptionen, wie ein Forscherteam nun im Labor simuliert hat.
Wie die Marsspinnen entstehen

Wie die Marsspinnen entstehen

Typisch Frühling: Wenn es wieder wärmer wird, schießt auf der Erde förmlich das Leben aus dem Boden. Nicht anders auf dem Mars, nur sorgt hier aufgeheiztes Trockeneis für die Eruptionen. Das gefrorene Kohlendioxid bedeckt bei winterlichen Temperaturen den Boden. Wird es wieder wärmer, heizt die Sonne den darunter befindlichen Boden auf, und das wiederum sorgt dafür, dass das CO2 direkt in den gasförmigen Zustand übergeht. Es sucht sich seinen Weg ins Freie und hinterlässt dabei die verzweigten Strukturen.

In einer Druckkammer, in der sie die Marsatmosphäre simulieren können, haben Forscherinnen und Forscher um Lauren McKeown vom Trinity College Dublin das nun nachgebaut. Im Fachblatt »Scientific Reports« schildern sie, wie das Verzweigungsmuster entsteht, wenn man einen Block Trockeneis auf feinen Sand legt. Der Kontakt mit der warmen Sandschicht erzeugt eine dünne Gashülle, die Sandkörner wegschleudert und den Block immer weiter in den Untergrund sinken lässt. Zurück bleibt das Muster, das an die auch »Araneiforms« genannten Marsspinnen erinnert.

Das Dubliner Marsmodell ist jedoch um mehrere Größenordnungen kleiner als die entsprechenden Strukturen auf dem Roten Planeten. Dort findet man Spinnen in einer Vielzahl von Formen und Größen. Ausgedehnte Exemplare können sogar einen Kilometer im Durchmesser messen, fein verästelte Spinnen sind typischerweise um die 100 Meter groß. Es gibt sie vor allem in der Südpolregion. Sie entstehen offenbar nur sehr langsam und verändern sich über die Jahre kaum, wie Aufnahmen von Marssonden gezeigt haben – viele dürften tausende bis zehntausende Jahre alt sein.

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