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Leseprobe »Die Kunst des klugen Umgangs mit Konflikten«: Die drei Persönlichkeitstypen und ihre Konflikte

Konflikte entstehen oft aufgrund nicht wahrgenommener menschlicher Grundbedürfnisse. Da jedoch hinter jedem Grundbedürfnis eine existenzielle Angst steht, geraten wir bei dessen Missachtung in einen Konflikt. Dieses Kapitel erläutert auf theoretischer Ebene, womit Ängste thematisch zusammenhängen, welche individuellen Typenmuster und Werte wir daraus ableiten und wie wir mit Konfliktsituationen klug und gelassen umgehen können. Eine Leseprobe
Abendliche Stille am See

Konflikte bedeutet für jeden von uns Stress. Oft entstehen sie, weil Menschen grundsätzliche Bedürfnisse haben, die von anderen nicht beachtet, unterschätzt oder gar verletzt werden. Die menschlichen Grundbedürfnisse hängen meines Erachtens mit Grundängsten zusammen. Unsere Grundängste wiederum warnen vor gefährlichen Situationen mit dem Ziel, den menschlichen Organismus zu schützen und sein Überleben zu sichern. Wir alle versuchen, Ängste möglichst zu vermeiden oder zu unterdrücken und entwickeln – oft unbewusst – entsprechende Strategien, damit sie uns im Alltag nicht belasten. Natürlich trägt jeder Mensch Elemente aller Typen in sich, und kein Typ ist besser oder schlechter als der andere. Allerdings habe ich im Umgang mit meinen Klienten festgestellt, dass bei den meisten Menschen eines dieser Verhaltensmuster dominant ist und vielleicht noch ein zweites zusätzlich vorliegt. Das dritte Muster ist immer deutlich untergeordnet und kommt kaum zum Vorschein. Eine Grafik zur Übersicht des Typendreiecks, das ein Wertemodell beinhaltet, finden der Leser und die Leserin im Anhang des Buches. Dieses hilft uns, von der unbewussten auf die Ebene der Bewusstheit zu gelangen. Diese Einsicht ermöglicht einen klugen Umgang mit Konflikten. Das letzte Kapitel führt den Leser und die Leserin über das Modell hinaus auf die Ebene des Bewusstseins. Dieser Blickwinkel eröffnet die Möglichkeit, die innere Gelassenheit – selbst in Konfliktsiutatonen – zu bewahren.

4.1 Der soziale Typ und seine Vermeidungs- und Vermittlungsstrategie

Das Konfliktpotenzial des sozialen Typs

Soziale Typen haben Angst, ausgeschlossen zu werden. Ausschluss aus einer Gruppe bedeutet in archaischen Gesellschaftsformen den Tod. Zwar müssen wir heute in unserer westlichen Zivilisation nicht mehr sterben, wenn uns eine Gruppe ablehnt, dennoch steht bei sozialen Typen diese Form der Angst im Vordergrund. Es erstaunt deshalb nicht, dass der soziale Typ das Grundbedürfnis entwickelt, von einer Gruppe akzeptiert, geliebt, aufgenommen und anerkannt zu werden. Er versucht auch Dritte zu integrieren und Streit zu schlichten. Damit bringt er sich – stets um die Harmonie bemüht – in die Position eines Vermittlers.

Als Reaktion auf Konflikte können wir bei jenen Menschen Unterwerfung oder Überanpassung an den Konfliktpartner beobachten. In der Geschichte »Ein pensionierter CEO lehrt den Tanz« gibt Erich sein Bestes, um die Wünsche seiner Frau Eva zu erfüllen. In vorauseilendem Gehorsam ist er bereit, seine Wünsche und Ansprüche hinter jene von Eva zurückzustellen. Er fragt sich erst gar nicht, wie seine eigenen Wünsche und Ansprüche aussehen. Auf diese Weise vermeidet er Konflikte mit Eva. Persönlichkeiten wie Erich brauchen Anerkennung und Zuspruch von anderen.

Auch das Gefühl, in eine große Gruppe eingebunden zu sein, ist für den sozialen Typ wichtig, wie für Sandra mit ihren 250 Followern in der Geschichte »Hilfe, mein Stern verglüht«.

Bei der Arbeit ist es für diese Menschen von Bedeutung, dass sie auch über private Dinge berichten können. Typisches Konfliktpotenzial besteht zum Beispiel im Umgang mit dem streng sachorientierten Erkenntnistyp. Dieser betritt morgens das Büro, redet nicht lange um den heißen Brei herum, sondern kommt direkt zur Sache. Er ist sich nicht bewusst, dass er damit einen sozialen Typ vor den Kopf stoßen kann. In der Geschichte »Freie Fahrt durch das Leben« kritisieren sowohl Veras Geschäftspartner Robert als auch ihr Stiefsohn Janik unabhängig voneinander, dass sie von Vera nicht wahrgenommen würden und sie keinen Sinn für Small Talk habe. Persönlichkeiten wie Robert und Janik fühlen sich durch die Nüchternheit und das ehrgeizige Verhalten des Erkenntnistyps nicht ernst genommen. Auf diese Weise können Missverständnisse und Konflikte entstehen, wobei keiner der beiden Typen dafür die Verantwortung trägt. Es prallen einfach zwei unterschiedliche Weltbilder aufeinander.

Soziale Typen, vor allem Frauen, die gelernt haben, sich unterzuordnen und anzupassen, laufen mit diesem Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit Gefahr, dass sie von Ordnungsstrukturtypen ausgenutzt und manipuliert werden. Die Geschichte »Der Klient, der seine Psychologin mit einem Firmengründer verwechselte« zeigt in eindrücklicher Weise auf, in welch missliche Situation sich Renate mit Franz gebracht hat. Soziale Typen tun also gut daran, zu lernen, für ihre Meinung und Bedürfnisse einzustehen und eventuell dadurch entstehende Konflikte auszuhalten und mutig auszutragen.

Innere Muss-Sätze des sozialen Typs

»Rette die Welt!«, »Ich bin immer für alle da!«, »Ich löse alle Probleme der anderen!«, »Ich mache allen alles recht!«, »Sei kein Egoist!«, »Sei stark und beschütze andere!«, »Hilf!«, »Werde geliebt!«, »Enttäusche niemanden!« sind häufige innere Muss-Sätze des sozialen Typs, die ihn längerfristig überfordern können.

Gute und entlastende Sätze und Fragen sind: »Zu wem gehört dieses Problem?«, »Ich bin ich, und du bist du!«; »Bitte schaue freundlich, wenn ich meinen eigenen Weg gehe und für mich sorge!«, »Ich mute dir dein Schicksal zu!« »Woran merkst du, dass gerade ich dir bei deinem Thema helfen kann?«.

Lernfelder des sozialen Typs

Soziale Typen können lernen, ihre persönlichen Bedürfnisse ernst zu nehmen und gut für sich zu sorgen. In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, dass sich diese Klienten erst dann die Erlaubnis geben, sich um sich selbst zu kümmern, wenn sie krank und erschöpft sind. Bis zu diesem Punkt sind sie um das Wohl der anderen besorgt und lösen deren Probleme, zum Teil auch ungefragt, oft in grenzüberschreitender Weise. Das heißt, sie handeln anstelle des anderen, ohne genau zu wissen, ob der dies auch wünscht. Soziale Typen gehen häufig davon aus, sie wüssten, was andere brauchen. Dies gilt es, zu verifizieren, indem sie nachfragen. Zudem sollten sie sich bewusst sein, dass Konflikte heilend sein können und nicht unbedingt zum Ausschluss aus einer Gruppe führen. Wenn sie zu sich stehen und ihre Meinung vertreten können, fällt es ihnen auch leichter, nein zu sagen. Weil sie sich dann nicht mehr so oft für andere aufopfern, verlieren sie nicht so viel Energie. Wenn andere schlechte Laune haben, sollten sie dies nicht auf sich beziehen. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum der andere einen schlechten Tag hat. Niemand kann für das Glück des anderen zuständig sein. Soziale Typen sollten lernen, dass es nicht egoistisch, sondern auch lebenswichtig ist, wenn sie gut für sich selbst sorgen und das Leben nach ihren eigenen Vorstellungen und Prinzipien leben!

4.2 Der Ordnungsstrukturtyp und seine Kampf- und Ablenkungsstrategie

Konfliktpotenzial des Ordnungsstrukturtyps

Ordnungsstrukturtypen haben Angst, ihre Position in einem System zu verlieren. Viele identifizieren sich fast ausschließlich über ihre Position. Daraus entwickeln sie die Verhaltensweise, für Recht und Ordnung zu sorgen und Organisationsstrukturen zu bauen. Dies gibt ihnen die Kontrolle über ihre Position. In archaischen Gesellschaften sind sie wohl jene Menschen, die dem System Gesetze geben und sie auch durchsetzen. Sie bringen damit Ordnung in eine vielleicht noch unorganisierte Gemeinschaft.

Ihr Konfliktpotenzial ist dann am höchsten, wenn jemand versucht, ihnen ihre Position streitig zu machen. Verlieren sie ihre Position, dann verlieren sie auch ihre Identität, wie es bei Christine in der Geschichte »Mutter sucht neue Herausforderung« der Fall ist. Für sie kommt der Verlust der Position als Familienoberhaupt der Vernichtung ihrer Existenz gleich. Sie schafft es aber, sich neu zu orientieren und zu erkennen, dass sie eine von ihrer bisherigen Position unabhängige Persönlichkeit besitzt.

Schwerer hat es Daniel in der Geschichte »Coaching als Weg zu sich selbst«. Er bewegt sich als Erkenntnistyp in einer Kultur von Ordnungsstrukturtypen. Die Vorstellung seines Projekts in einer Geschäftsleitungssitzung wird als Kritik am Status quo aufgefasst, was großes Missfallen auslöst. Ordnungsstrukturtypen misstrauen dem Kritisierenden und unterstellen ihm – bewusst oder unbewusst – einen Angriff auf ihre Autorität, Position und damit auf ihre Persönlichkeit. Die sachorientierten Erkenntnistypen haben hingegen weniger ein Problem damit, wenn sie kritisiert werden. Geraten sie an einen Ordnungsstrukturtypen, sind sie sich daher kaum bewusst, dass auch noch so sachlich angebrachte Kritik von ihnen als Angriff auf ihre Persönlichkeit aufgefasst wird. Auf diese Weise entsteht – von außen betrachtet – ein Machtkampf, da sich der Ordnungsstrukturtyp existenziell bedroht sieht. Er reagiert deshalb mitunter zynisch, schneidend, angreifend bis hin zu persönlich verletzend auf einen Erkenntnistyp. Dieser wiederum wird verwirrt sein, weil er bloß am Fortgang eines Projekts oder am guten Gelingen einer Sache interessiert ist. Der Erkenntnistyp wird mit höherer Leistungsbereitschaft reagieren und mit weiteren Argumenten und vielen neuen Informationen versuchen, den Ordnungsstrukturtyp von seinem Anliegen zu überzeugen. Dieses Verhalten bringt jedoch den Ordnungsstrukturtyp erst recht in Bedrängnis. Er wechselt in dieser Situation oft das Thema und stellt eine für ihn vorteilhaftere Fragestellung zur Diskussion. Oder aber, er zitiert Regeln, um dem Konflikt ein Ende zu bereiten und dem Gegenüber die Grundlage für weitere Diskussionen zu entziehen. Das bringt ihm allerdings häufig den Ruf eines Technokraten ein.

Innere Muss-Sätze des Ordnungsstrukturtyps

»Ich muss immer stark und souverän sein!«, »Ich muss immer recht bekommen!«, »Sei nie schuld!«, »Behalte immer die Kontrolle!«, »Setze dich durch!«, »Werde immer anerkannt und respektiert!«, »Erreiche eine wichtige Position!«, »Werde von allen bewundert!« sind häufige innere Muss-Sätze des Ordnungsstrukturtyps, die ihn längerfristig überfordern können.

Gute und entlastende Sätze sind: »Ich bin ich, und ich bin wie ich bin, und so wie ich bin, ist es gut!«, »Ich vertraue mir!«, »Ich habe genügend stabile Fähigkeiten!«, »Ich habe Vertrauen zu mir und auch zu dir!«, »Ich habe viel erreicht, und das kann mir keiner nehmen!«.

Lernfelder des Ordnungsstrukturtyps

Der Ordnungsstrukturtyp sollte lernen, sich der verschiedenen Facetten seiner Person bewusst zu werden. Er tut gut daran, zu erkennen, dass er unabhängig von der Funktion oder Position in einer Gesellschaft überleben kann. Er ist nicht untrennbar mit einer Position verbunden, sondern hat viele überdauernde Fähigkeiten und zusätzliche Eigenschaften zu bieten. Er sollte unabhängiger vom Urteil Dritter werden und lernen, sich selbst und anderen zu vertrauen. Obwohl der Ordnungsstrukturtyp nach außen meist sehr souverän und stark auftritt, neigt er nicht selten zu einer destruktiven Selbstentwertung.

4.3 Der Erkenntnistyp und seine sachorientierte, rationalisierende und lösungsorientierte Strategie

Der Erkenntnistyp hat ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Entwicklung und strebt nach Unabhängigkeit. Er ist leistungsorientiert, gut von anderen Menschen abgegrenzt, schnell, verantwortungsbewusst und sachbezogen. Er hat Angst vor Stillstand, Routine und Einengung. Wird er also in seiner Freiheit eingeschränkt oder verpflichtet, Routine auszuhalten, dann entsteht ein Konfliktpotenzial. Dieser Typ hat wenig Angst vor zwischenmenschlichen Konflikten und kann deshalb auch sehr gut nein sagen. Er trägt Konflikte – aus seiner Sicht – nach rationalen Kriterien auf der Sachebene aus und bietet rasch Lösungsvorschläge an. Dadurch gerät er leicht sowohl mit dem sozialen Typ als auch mit dem Ordnungsstrukturtyp in konfliktträchtige Situationen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Der soziale Typ hat Angst vom Erkenntnistyp nicht anerkannt und überrollt zu werden und fühlt sich dadurch unverstanden, nicht abgeholt und ausgeschlossen. Der Ordnungsstrukturtyp bekommt Angst um seine Position und reagiert daher oftmals ungehalten, abwertend oder zitiert Regeln und Gesetze.

Vor allem auf Wissensbreite ausgerichtete Erkenntnistypen haben nicht selten unstete Karriereverläufe, weil sie an vielen Dingen Interesse zeigen. Doch im mittleren Lebensalter wird ihnen bewusst, dass sie zwar vieles erlebt und gesehen, aber nirgends »angekommen« sind. Das soziale Umfeld spiegelt ihnen dies unter Umständen auch mit den Aussagen: »Wann weißt du endlich, was du im Leben willst?« Dies kann wie in der Geschichte »Maulsperre im Schlaraffenland« zu inneren Konflikten führen. Unstetig zu sein, ist auch in der heutigen Zeit noch keine Tugend. Angekommen zu sein, wäre aber für den Erkenntnistyp fatal! Genau dies würde seinem innersten Bedürfnis nach Entwicklung und Neuausrichtung widersprechen. Mit diesem Dilemma werden viele Erkenntnistypen mindestens einmal im Leben konfrontiert. Im mittleren Lebensalter beginnt deshalb häufig eine berufliche oder auch private Neuausrichtung. Der Wunsch, dass all ihre verschiedenen Lernstränge zusammenkommen sollen, wird wach. Einen Beruf zu haben, bei dem man aus den bisher gemachten Erfahrungen schöpfen und daraus Neues schaffen kann, ist eine große Herausforderung für sie. Viele finden diese in der beratenden Selbständigkeit, in oberen Positionen der Verwaltung oder in Verbänden.

Etwas im Gegensatz dazu erscheinen jene Erkenntnistypen, die sich auf die Wissenstiefe spezialisieren und sich eher durch ein zwanghaftes, ja mitunter sogar durch ein etwas rigides Verhalten auszeichnen. Sie verbleiben bei entsprechenden Freiheiten und möglichem Wissenszuwachs innerhalb ihres Gebietes unter Umständen sehr lange an derselben Arbeitsstelle. Ihr Streben nach Autonomie und Wissenszuwachs, sowie auch das sach- und lösungsorientierte Konfliktbewältigungsmuster kennzeichnen sie dennoch als Erkenntnistypen.

Zum Thema Karrierewechsel im mittleren Lebensalter gehört auch die Frage nach eigenen Kindern. Weibliche Erkenntnistypen sind häufig irritiert, keinen Kinderwunsch zu haben. Es ist kein Zufall, dass viele meiner Klienten, welche dem Erkenntnistyp angehören, sich nicht für Kinder entscheiden. Etwas verlegen meinen sie: »Es hat irgendwie nie richtig gepasst, weil immer gerade etwas anderes Thema war …« Kinder brauchen – mindestens zu Beginn – Routine. Sie haben ihr eigenes und sicher langsameres Tempo und engen den Erkenntnistyp daher stark in seinem Bedürfnis nach Freiheit und Unabhängigkeit ein. Da es sich um ein existenzielles Grundbedürfnis des Erkenntnistyps handelt, sollte man den Erkenntnistyp nicht als Egoisten abtun. Er braucht die Freiheit, wie die Luft zum Atmen. Keine Kinder zu wollen, ist eine Entscheidung, die oftmals viel Schmerz bereitet und harte Auseinandersetzungen mit dem Partner bedeutet. Auch für diesen Typ beinhaltet diese Entscheidung häufig einen sehr hohen Preis, auch wenn das bei Anna in der Geschichte »Maulsperre im Schlaraffenland« nicht der Fall ist.

Innere Muss-Sätze des Erkenntnistyps

»Mach immer alles richtig!«, »Mach schnell und handle perfekt!«, »Du kannst es besser!«, »Lerne und entwickle dich!«, »Bleib niemals stehen!«, »Gehe vorwärts!«, »Schaffe Neues!«, »Nur, was Kraft kostet, ist etwas wert!« sind häufige innere Muss-Sätze des Erkenntnistyps, die zur Überforderung führen können. Dieser Typ vermag es kaum, erreichte Ziele zu genießen und sich zu belohnen, schon bricht er mit viel Elan und Tempo zu neuen Ufern auf.

Gute und entlastende Sätze sind: »Mit genießender Gelassenheit schaue ich auf mein bisher Erreichtes – es ist alles da!«, »Ich lasse los und warte, was das Leben bringt!«, »Es passiert, wie es passiert, und ich habe meine Kraft hineingegeben, und das wird sich für mich lohnen!«, »Ich stehe in meiner Kraft und betrachte meine Fähigkeiten – sie sind alle da!«, »Ich schöpfe gelassen aus meinem Teich der Erfahrungen!«, »Ich habe einen Stein ins Wasser geworfen, und ruhig schaue ich zu, wohin die Wellen gehen«, »Und manchmal darf das Gute ganz einfach gelingen!«.

Lernfelder des Erkenntnistyps

Bei Konflikten – auch auf sachlicher Ebene ausgetragen – ist Umsicht geboten. Oftmals ist dem Erkenntnistyp nicht bewusst, dass er sich wie der berühmte »Elefant im Porzellanladen« verhält. Der Erkenntnistyp sollte also sein Tempo dem anderen anpassen, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun, auf Verletzlichkeiten des anderen achten und nicht vorschnelle Lösungen präsentieren. Die beiden anderen Charaktertypen sind längst nicht so sach- und lösungsorientiert wie er selbst!

Zum sozialen Typ sollte er zunächst ein Klima des Vertrauens herstellen, bevor er Kritik anbringt. Vielleicht ist es sinnvoll, den sozialen Typ zunächst nach seinem Wochenende zu fragen oder sich mit ihm über andere, vielleicht private Dinge zu unterhalten, anstatt mit der Tür ins Haus zu fallen. Er sollte lernen, das vielleicht langsamere Tempo des anderen aufzunehmen und auszuhalten, dass das Gegenüber vielleicht noch zu gar keiner Lösung bereit ist, sondern zunächst nur durch Besprechen Ordnung in seine Gedanken bringen will. Beim Ordnungsstrukturtyp gilt es, die Hierarchie sorgfältig zu beachten und keinesfalls anzutasten, so wie es Daniel in der Geschichte »Coaching als Weg zu sich selbst« zum Schluss getan hat.

Das hohe Tempo, die hohe Leistungsbereitschaft, Selbstdisziplin und das Interesse, die Sache bis ins letzte Detail ergründen und verstehen zu wollen, überfordern den Erkenntnistyp von zwanghafter Struktur auf längere Sicht, wie es Vera in der Geschichte »Freie Fahrt durch das Leben« ergangen ist. Erkenntnistypen empfehle ich deshalb häufig, körperorientierte Verfahren wie Akupunktur, Kraniosakraltherapie, Shiatsu, Yoga oder Qigong auszuprobieren und regelmäßig anzuwenden. Sie sollten innere Ruhe finden, damit sie gesund und leistungsfähig bleiben können.

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