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Lexikon der Biochemie: interzelluläre Adhäsionsmoleküle

interzelluläre Adhäsionsmoleküle, ICAM, (engl. intercellular adhesion molecules), zu den Adhäsionsmolekülen, aber nicht zu den Integrinen zählende Gruppe von Proteinen, die Bedeutung für die Immunantwort haben. Man kennt die Subtypen ICAM-1, ICAM-2 und ICAM-3. Auf allen immunkompetenten Zellen, aber auch auf Thymus-, Epithel- und Endothelzellen, Fibroblasten und den Peyerschen Plaques, kommt ICAM-1 vor. Die Bindung an LFA-1 (Integrine) initiiert viele Reaktionen in den Zellen, insbesondere auch eine Umstrukturierung des Cytoskeletts. Als Rezeptor für Erreger des Schnupfens (Rhinoviren) und der Malaria (Plasmodium falciparum) ermöglicht es ICAM-1 diesen Krankheitserregern, in die Zellen zu gelangen und sich dort zu vermehren. Auf Lymphocyten, Monocyten, Epithel- und Endothelzellen wird ICAM-2 exprimiert. LFA-1 wird verglichen mit ICAM-1 durch ICAM-2 mit geringerer Affinität gebunden. ICAM-1 besteht aus einer Polypeptidkette mit 505 Aminosäureresten, die partiell in der Membran verankert ist. Der extrazelluläre Teil bildet fünf immunglobulinartige Domänen. ICAM-2 besteht aus einer Polypeptidkette mit nur 254 Aminosäurebausteinen, deren extrazellulärer Teil nur zwei Domänen auszubilden vermag. Beide Proteine gehören der Immunoglobulin-Großfamilie an. ICAM-3 kommt auf neutrophilen Granulocyten, Monocyten und Lymphocyten vor. LFA-1 wird ebenfalls nur mit geringer Affinität gebunden. Im Unterschied zu ICAM-2 kann ICAM-3 durch Cytokine induziert werden. [G.J. Dougherty et al. Eur. J. Immunol. 18 (1988) 35]

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