Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Pufferlösung

Pufferlösung, wäßrige Lösung, deren pH-Wert bei Zugabe geringer Mengen starker Säure oder Base praktisch konstant bleibt. Die P. besteht üblicherweise aus einer gelösten Mischung einer mittelstarken Säure und ihrer korrespondierenden Base, z. B. einer Mischung der Säure und ihres Salzes. Ausgehend vom Dissoziationsgleichgewicht, Säure + H2O

Base + H3O+, ergibt sich durch entsprechende Umstellung des Massenwirkungsausdrucks die Gleichung nach Henderson und Hasselbalch, pH = pKS + lg (cBase/cSäure), wonach der pH-Wert der P. durch den pKS-Wert der Säure und das Konzentrationsverhältnis cBase/cSäurebestimmt wird.

Durch Variation dieses Verhältnisses lassen sich Puffer ganz bestimmter pH-Werte herstellen. Bei Zusatz geringer Mengen OH-- oder H3O+-Ionen zur Lösung kommt es zur Neueinstellung des Protolysegleichgewichtes der das Puffersystem bildenden Säure und Base und somit zu einer Veränderung des Konzentrationsverhältnisses cBase/cSäure. Weil dieses Verhältnis jedoch im logarithmischen Glied der o. a. Gleichung steht, wirkt sich diese Veränderung nur sehr unbedeutend auf den pH-Wert aus, d. h., der pH-Wert der Lösung bleibt praktisch konstant. Zur Erreichung einer hohen Kapazität der P. soll das Konzentrationsverhältnis cBase/cSäure möglichst wenig von 1 abweichen. Für jeden zu puffernden pH-Bereich ist damit ein geeignetes korrespondierendes Säure-Base-Paar zu suchen, wobei der pKS-Wert der Säure dem gewünschten pH-Wert der P. möglichst nahe kommen soll (denn für cBase/cSäure = 1 ergibt sich pH = pKS!).

P. wirken oder werden stets dann eingesetzt, wenn es auf die Einhaltung eines ganz bestimmten pH-Wertes ankommt. Das Puffersystem des menschlichen Blutes, mit dessen Hilfe der pH-Wert in den engen Grenzen zwischen 7,35 bis 7,45 konstant gehalten wird, basiert vorrangig auf dem CO2/HCO3--Gleichgewicht.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.