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Mikrobiom: Krankmacher im Bauch

Ob Parkinson oder ALS: Viele Hirnerkrankungen ­könnten ihre Wurzeln im Darm haben. Inzwischen verstehen Forscher die Signalwege immer besser.

Im Jahr 2006 entdeckte die Neurowissenschaft­lerin Jane Foster etwas aus ihrer Sicht Unglaub­liches. Es würde ihr Fachgebiet in Aufruhr versetzen, da war sie sicher. Gemeinsam mit ihrem Team hatte Foster zwei Gruppen von Mäusen miteinander verglichen. Die einen verfügten über eine gesunde Mischung an Mikroorganismen im Darm, den anderen fehlte das typische Mikrobiom. Letztere Tiere, so entdeckten die Forscherinnen und Forscher, verhielten sich weniger ängstlich als ihre Artge­nossen: Wurden sie in ein Labyrinth mit einigen offenen und einigen ummauerten Wegen gesetzt, bevorzugten sie die freien Flächen. Die Bakterien im Darm schienen demnach das Verhalten der Nager zu beeinflussen – und damit wohl auch das Gehirn.

Die Wissenschaftlerin von der McMaster University in Kanada schrieb die Ergebnisse ihres Versuchs auf und reichte sie zur Veröffentlichung ein. Doch alles, was sie erhielt, waren Absagen. »Die Menschen haben uns nicht geglaubt. Sie hielten unsere Resultate für ein Artefakt«, sagt sie. Erst drei Jahre und sieben Einreichungen später wurde ihre Studie schließlich doch noch publiziert…

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  • Quellen

Blacher, E. et al.: Potential roles of gut microbiome and metabolites in modulating ALS in mice. Nature 572, 2019

Sampson, T. R. et al.: A gut bacterial amyloid promotes α-synuclein aggregation and motor impairment in mice. eLife 10.7554/eLife.53111, 2020

Sgritta, M. et al.: Mechanisms underlying microbial-mediated changes in social behavior in mouse models of autism spectrum disorder. Neuron 101, 2019

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