Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Wendepunkte: 711, Gibraltar: "Hinter euch das Meer"

Im Frühjahr 711 landete der muslimische Feldherr Târiq ibn Ziyâd mit 7000 Männern an der Südspitze der Iberischen Halbinsel – der Beginn von acht Jahrhunderten islamischer Herrschaft über Hispanien.
Welch ein Siegeszug: Keine andere Religion vor oder nach dem Islam konnte in so kurzer Zeit eine so gewaltige Verbreitung erlangen. Im Todesjahr Mohammeds 632 war die Arabische Halbinsel unter dem grünen Banner des Propheten geeint. Seine Nachfolger, die Kalifen, machten sich daran, die neue Religion weiterzutragen – mit Feuer und Schwert. Sie überzogen ihre Nachbarn mit Krieg. Binnen weniger Jahre fiel das persische Reich der Sassaniden, fielen die Ostprovinzen von Byzanz. Gleichzeitig drängten arabische Heere über Nordafrika nach Westen. Keine 30 Jahre nach Mohammeds Tod hatten seine Anhänger Ägypten unterworfen; 710 standen sie bereits am Atlantik – und blickten an den Säulen des Herakles stehend über die Meerenge nach Europa, nach Hispanien, wo damals seit zwei Jahrhunderten die längst romanisierten Westgoten herrschten (siehe epoc 4/2008, S. 50).

Da stand unter anderem der Araber Mûsâ ibn Nusayr, Oberkommandierender der im Westen stationierten Truppen des Kalifen, welcher selbst im fernen Damaskus residierte. Der Berber Târiq ibn Ziyâd war da, Stellvertreter des Erstgenannten und dessen fähigster Feldherr. Und auch Tarîf Abû Zur’a, ebenfalls ein Berber, blickte hinüber auf die andere, die europäische Küste. Dass die Westgoten mit inneren Querelen beschäftigt und nur bedingt abwehrbereit waren, wussten die muslimischen Krieger. Dennoch zogen sie es vor, erst einmal einen kleinen Trupp loszuschicken. Noch im Jahr 710 setzte Tarîf mit nur 400 Mann nach Europa über. Von den Goten unbehelligt richteten sich die Pioniere dort häuslich ein. Das Städtchen, das sie gründeten, hat von ihm seinen Namen: Tarifa.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wissenschaft im Jahresrückblick

Auswirkungen von Tai-Chi auf das Gehirn, die Wasserkrise im Panamakanal, neue Theorien für die Thermodynamik und ein Kind, das König sein wollte: in dieser Ausgabe haben wir die wichtigsten Wissenschaftsthemen des Jahres 2023 für Sie zusammengestellt.

Spektrum - Die Woche – Tai Chi: Hirntraining aus dem fernen Osten

Selbstverteidigungskunst als Mittel gegen Bluthochdruck? Ja, der Kampfsport »Tai Chi« hat ungeahnte Wirkungen auf sämtliche Organe. Welche Effekte das Schattenboxen sogar auf Hirnvolumen und Kognition haben kann, lesen Sie in der aktuellen »Woche«. Außerdem: wie kann klimaneutrales Fliegen gelingen?

Spektrum - Die Woche – Es grünt nicht mehr in Spanien

Der Kampf ums Wasser ist auf der Iberischen Halbinsel längst entbrannt: Tourismus, Landwirtschaft und Natur konkurrieren immer stärker um das kostbare Nass. Außerdem beleuchten wir in dieser Ausgabe die Vor- und Nachteile von Milchpulver und berichten über die Psyche-Mission.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.