Direkt zum Inhalt

Invasive Arten: Ameisenbekämpfung durch induzierten "Bürgerkrieg"

Mit chemischen Mitteln wollen amerikanische Forscher der Argentinischen Ameise zu Leibe rücken und sie so bekämpfen: Indem sie die Dufterkennung der Tiere manipulieren, erkennen sich diese nicht mehr als Stammesgenossen und fallen übereinander her. Vielleicht sei dies ein Weg, die invasive Art zu stoppen.

Die Argentinische Ameise (Linepithema humile) lebt ursprünglich in Südamerika in kleinen Kolonien, die sich gegenseitig heftig bekämpfen. Natürliche Feinde tragen ebenfalls dazu bei, die Individuenzahl zu regulieren. In ihren neuen Heimaten rund um den Globus jedoch erweisen sich die winzigen Sechsbeiner als massive Schädlinge, die einheimische Arten verdrängen und dadurch auch darauf angewiesene Räuber beeinträchtigen. Da die Neusiedler meist alle von einer kleinen Gründerpopulation abstammen, sind sie miteinander verwandt und bekämpfen sich nicht. Auf diese Weise bilden sich riesige Kolonien, die auch nicht von natürlichen Feinden reguliert werden.

Da sich die Tiere untereinander an Duftstoffen auf der Körperoberfläche erkennen, entwickelten die Forscher um Kenneth Shea ähnliche Kohlenwasserstoffe und bepinselten einzelne Versuchstiere damit. Als sie diese zurück zu den Stammesgenossen setzten, fielen diese über die nun fremd riechenden Artgenossen her. Könnte man diese Duftmarkierung großmaßstäblich ausbringen, so Shea, ließe sich damit womöglich eine Art Bürgerkrieg im Ameisenvolk auslösen – die vielleicht zumindest die massive Ausbreitung eindämmen könnte.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.