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Roter Planet: Marssonde InSight: Neue Bilder aus Elysium

Die Raumsonde InSight erkundet nun rund zehn Tage nach der Landung ihren Landeplatz in Elysium Planitia und hat neue interessante Bilder geliefert. Sie lassen erste Rückschlüsse über das Gebiet zu.
InSight auf Mars (Künstlerische Darstellung)

Rund eine Woche nach ihrer Bilderbuchlandung am Abend des 26. November 2018, hat die Marssonde InSight damit begonnen, das nähere Umfeld ihres Landeplatzes zu erkunden. Am Abend des 6. Dezember 2018 wurden die neuen Aufnahmen von der NASA veröffentlicht. Die Sonde hat nun ihren Roboterarm ausgefahren, an dem eine Farbkamera befestigt ist und begann, sich selbst und die umgebende Marslandschaft zu fotografieren. Zudem wurden Sensoren für Windgeschwindigkeit, Luftdruck und Temperatur aktiviert, denn im Nebenberuf ist InSight auch eine Wetterstation auf dem Roten Planeten.

InSight blickt auf ihre Instrumente | Mit der an ihrem Roboterarm befestigten Farbkamera nahm die Raumsonde InSight am 4. Dezember 2018 dieses Bild der beiden Hauptinstrumente auf dem Landerdeck auf: Das sechseckige, kupferfarbene Gebilde im Vordergrund ist das Gehäuse des Seismometers, die silberfarbene Kuppel dahinter ist die zugehörige Schutzhülle. Sie wird nach dem Aufstellen des Seismometers auf dem Marsboden wie eine Käseglocke darübergestülpt, um das empfindliche Messinstrument vor Wind und Wetter zu schützen. Links von der Kuppel ist die »Garage« des Maulwurfs zu sehen. Sie wird ebenfalls direkt auf den Marsboden gestellt, damit sich der Maulwurf bis zu fünf Meter in den Untergrund eingraben kann.

Die Überprüfung der wissenschaftlichen Instrumente nach der Landung ergab bislang, dass alle Geräte an Bord in gutem Zustand und einsatzbereit sind. Lediglich beim Abwurf des durchsichtigen Schutzdeckels der Weitwinkelkamera kam es zu einer Überraschung: Irgendwie beim Aufsetzen hat es feiner Staub geschafft, in den schmalen Spalt zwischen Objektiv und Schutzdeckel einzudringen, so dass die Bilder dieser Kamera nach wie vor fleckig sind. Aber damit können die Missionskontrolleure der NASA gut leben, da diese Kamera nur Überwachungszwecken dient.

Blick auf einen der Solarzellenausleger von InSight | InSight ist eine rein mit Solarstrom betriebene Raumsonde. Hier ist einer der beiden runden Solarzellenausleger zu sehen, die kurz nach dem Aufsetzen wie Fächer aufgeklappt wurden. Die »Tonne« im Vordergrund ist eine Antenne, der weiße »Baukran« dahinter einer der Wettersensoren. Im Hintergrund ist der flache Horizont zu sehen, im unmittelbaren Umfeld um die Sonde herum ist das Gelände praktisch frei von Steinen – optimal für die geplanten Messungen.

Die neuen Bilder zeigen auch, dass InSight an einem optimalen Ort in Elysium Planitia niedergegangen ist. Offenbar befindet sie sich in einem kleinen, vollständig aufgefüllten Einschlagkrater. Diese Füllmasse sollte sich gut für das Eingraben des Maulwurfs für die Temperaturmessungen eignen. Auch das Seismometer der Sonde wird hier sicherlich einen guten Platz finden, denn das Gelände unmittelbar vor dem Lander ist praktisch frei von Steinen.

Deckel ab und doch schmutzig | Eine Überraschung erlebten die Missionskontrolleure der NASA nach Abwurf des durchsichtigen Schutzdeckels der Weitwinkelkamera von InSight: Das Bild ist nach wie vor fleckig, da sich Staub auf die Frontlinse des Objektivs gesetzt hat.

Die Bilder von InSight werden ab sofort direkt nach der Übermittlung zur Erde automatisch online gestellt, sie können in der Rohbilder-Galerie der Mission InSight angesehen und in voller Auflösung heruntergeladen werden. In den nächsten Tagen ist geplant, ein vollständiges Panorama des Landeplatzes und der Sonde aufzunehmen, wir halten Sie auf dem Laufenden.

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