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Wirtschaftspsychologie: Einfache Namen versprechen Anfangserfolg an der Börse

Wer mit einem einfach auszusprechenden Namen an die Börse geht, hat zunächst mehr Erfolg als Firmen mit schlechter zu buchstabierenden Bezeichnungen. Dies reguliere sich dann aber bald nach der Neuemission, berichten amerikanische Psychologen.

Adam Alter und Danny Oppenheimer von der Universität Princeton wollten eigentlich untersuchen, wie Versuchsteilnehmer mit leicht verfügbarer Information umgehen. Sie hatten dafür einer Reihe von Studenten verschiedene Firmennamen aufgelistet und gefragt, wie sich die Aktien der jeweiligen Anbieter wohl entwickeln werden. Dabei stellten sie verblüfft fest, dass die leichter auszusprechenden Unternehmen bessere Prognosen erhielten als jene mit schwierigeren Namen.

Als die Forscher daraufhin reale Daten von der New Yorker Börse und der American Stock Exchange (Amex) analysierten, fanden sie die Ergebnisse des Studierenden-Experiments bestätigt. Dabei spielte die Größe des Unternehmens keine Rolle – die Wissenschaftler hatten zunächst vermutet, dass größere Unternehmen vielleicht häufiger einfach auszusprechende Namen tragen und so den beobachteten Effekt hervorrufen. Dieser blieb auch dann bestehen, als Alter und Oppenheimer den Einfluss der Industriesparte, des Herkunftslandes oder andere Faktoren berücksichtigten.

Betrachteten die Forscher den gesamten Firmennamen, war der Einfluss nach einem halben Jahr nicht mehr nachzuweisen – die Kontrollen erfolgten nach einem Tag, einer Woche, sechs Monaten und einem Jahr. Als die Wissenschaftler die Ticker-Kürzel untersuchten, war der positive Einfluss schon nach einem Tag nicht mehr zu erkennen. Daher sollte man seine Anlagepolitik nicht auf den Namen abstimmen, warnen die Forscher. Es gebe mit Sicherheit noch andere Faktoren, die eine entscheidende Rolle dabei spielten, wie sich eine neue Aktie entwickle. Und überhaupt sei der beobachtete Effekt schließlich nicht von Dauer.

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