Sozialverhalten: Fair zu teilen funktioniert auch ohne Selbstkontrolle
Manche Menschen teilen vor allem deswegen einen Geldbetrag oder Ähnliches fair mit anderen, weil sie ungleiche Verteilungen als unangenehm empfinden. Das schließen Forscher um Christopher Frith vom Londoner University College aus Daten von Hirnscans. Allerdings greife dieser Mechanismus nur bei "prosozialen" Menschen mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn.
Hintergrund der Forschung ist eine Debatte um den Auslöser von altruistischem Verhalten: Nach Meinung einiger Wissenschaftler muss das Gehirn für selbstlose Verhaltensweisen egoistische Impulse gezielt unterdrücken. Diese Selbstbeherrschung leiste der präfrontale Kortex – jene Hirnregion also, die unter anderem rationale Entscheidungen vermittelt.
Dem halten jetzt Frith und sein Kollege Masahiko Haruno entgegen, dass die Entscheidung, sich fair zu verhalten, ebenfalls auf einen automatischen, emotionalen Reflex zurückgehen kann: Bei Scans mit der funktionellen Magnetresonanztomografie beobachteten sie eine Aktivierung der Amygdala, wenn bestimmten Probanden eine ungerechte Aufteilung von Geldbeträgen präsentiert wurde. Das lasse darauf schließen, dass diese Personen eine Art Aversion gegen Übervorteilung entwickelt hätten.
Allerdings regte sich die Amygdala, die auch in anderen Belangen Entscheidungsoptionen eine emotionale Komponente verleiht, nur bei jenen, die zuvor anhand eines Persönlichkeitstests als prosoziale Individuen eingestuft wurden. Wesentlicher Charakterzug dieser Probanden sei, dass sie "am liebsten die Summe der Ressourcen für sich selbst und den anderen maximieren und dabei gleichzeitig die Unterschiede zwischen beiden minimieren wollen", so die Forscher. Bei Versuchspersonen hingegen, die sich zuvor vor allem an ihrem eigenen Ertrag interessiert zeigten, blieb die Amygdala nahezu stumm. Eine Einbeziehung des präfrontalen Kortex in die Entscheidungsfindung konnten Frith und Haruno bei keiner der beiden Gruppen ausmachen. (jd)
Hintergrund der Forschung ist eine Debatte um den Auslöser von altruistischem Verhalten: Nach Meinung einiger Wissenschaftler muss das Gehirn für selbstlose Verhaltensweisen egoistische Impulse gezielt unterdrücken. Diese Selbstbeherrschung leiste der präfrontale Kortex – jene Hirnregion also, die unter anderem rationale Entscheidungen vermittelt.
Dem halten jetzt Frith und sein Kollege Masahiko Haruno entgegen, dass die Entscheidung, sich fair zu verhalten, ebenfalls auf einen automatischen, emotionalen Reflex zurückgehen kann: Bei Scans mit der funktionellen Magnetresonanztomografie beobachteten sie eine Aktivierung der Amygdala, wenn bestimmten Probanden eine ungerechte Aufteilung von Geldbeträgen präsentiert wurde. Das lasse darauf schließen, dass diese Personen eine Art Aversion gegen Übervorteilung entwickelt hätten.
Allerdings regte sich die Amygdala, die auch in anderen Belangen Entscheidungsoptionen eine emotionale Komponente verleiht, nur bei jenen, die zuvor anhand eines Persönlichkeitstests als prosoziale Individuen eingestuft wurden. Wesentlicher Charakterzug dieser Probanden sei, dass sie "am liebsten die Summe der Ressourcen für sich selbst und den anderen maximieren und dabei gleichzeitig die Unterschiede zwischen beiden minimieren wollen", so die Forscher. Bei Versuchspersonen hingegen, die sich zuvor vor allem an ihrem eigenen Ertrag interessiert zeigten, blieb die Amygdala nahezu stumm. Eine Einbeziehung des präfrontalen Kortex in die Entscheidungsfindung konnten Frith und Haruno bei keiner der beiden Gruppen ausmachen. (jd)
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