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Haustiere: Welche Hunde leben am längsten?

Wir wünschen unseren Haustieren ein möglichst langes Leben. Bei Hunden sollten wir allerdings darauf achten, welche Schnauzen sie haben – das sagt ihr potenzielles Alter vorher.
Verschiedene Hunderassen stehen bei schönem Wetter auf einem Podest
Hunde kommen in den verschiedensten Rassen und unterschiedlichen Schnauzenlängen vor – Letzteres könnte ihre Lebenserwartung beeinflussen.

Wer möglichst viele Jahre mit einem Hund verbringen möchte, sollte sich für die Hunderasse Lancashire Heeler entscheiden: Sie wird im Mittel 15,4 Jahre alt – und ist damit nach der Auswertung einer Arbeitsgruppe um Kirsten M. McMillan vom Dogs Trust in London die im Durchschnitt am längsten lebende Hunderasse, wie das Team in »Scientific Reports« schreibt. Schlechter sieht es dagegen bei Rassen wie Bulldoggen aus, die weniger als zehn Jahre lang leben.

Für ihre Studie hatte das Team die Daten von 584 734 britischen Hunden ausgewertet, von denen schon fast die Hälfte verstorben war. Die Zahlen hatten die Wissenschaftler von Hundeversicherungen, Tierärzten oder Zuchtregistern bekommen. Bei der Auswertung berücksichtigten sie neben dem Alter auch das Geschlecht und die Rasse der Tiere. Die Hunde teilten sie dann ein in kleine, mittlere oder große Tiere und bezogen zudem deren Kopfform mit ein. Vor allem die Schnauzenlänge erwies sich als wichtig. Insgesamt flossen die Daten von 155 Rassehunden sowie Mischungen ein.

Durchschnittlich lebten die Hunde 12,5 Jahre, wobei wie bei den Menschen auch hier die Weibchen mit 12,7 Jahren älter wurden als die Männchen mit 12,3 Jahren. Beträchtlicher fielen die Unterschiede dann allerdings aus, als Kopfformen und Größen berücksichtigt wurden. Kleine Rassen mit langen Schnauzen hatten hier deutlich bessere Karten als mittelgroße Hundesorten mit flachen Schnauzen: Das Alter betrug durchschnittlich 13,3 beziehungsweise 9,4 Jahre.

Relativ alt wurden unter anderem Tibetanische Spaniel, verschiedene Terrier oder Dackel, während neben den Bulldoggen auch Bernhardinern oder Pinschern ein eher kurzes Leben beschieden war. Im Mittel am kürzesten hielten es Kaukasische Owtscharkas aus, eine Hütehunderasse, die nach den Zahlen bereits im Mittel nach 5,4 Jahren das Zeitliche segnete – obwohl sie als robust gilt. Ihr Verhalten gilt allerdings bei mangelhafter Ausbildung als schwierig, weswegen ihr kurzes Leben womöglich mit anderen Faktoren als den Genen zusammenhängt.

Viele beliebte Rassehunde, von denen die 12 populärsten Sorten die Hälfte aller Tiere ausmachten, erreichen ein durchaus hohes Alter von mehr als 13 Jahren. Reinrassige Tiere übertrumpften mit einem Durchschnittsalter von 12,7 Jahren zur Überraschung von McMillan und Co sogar die Mischlinge mit einer mittleren Lebenserwartung von 12,1 Jahren. Bislang hatte man angenommen, dass ihr variantenreicheres Erbgut ihnen eine bessere Gesundheit bescheren könnte.

Wenig überraschend kurzlebig sind die Rassen mit eingedrückten Nasen: Sie leiden bekanntermaßen häufig unter gesundheitlichen Problemen, die mit ihrer eingeschränkten Atmung zu tun haben. Diese beeinträchtigt wahrscheinlich ihren Schlaf, was das Immunsystem schwächt und insgesamt die Lebenserwartung drückt. Die Forscherinnen und Forscher betonen, dass ihre Daten sich auf Großbritannien beschränken und dadurch möglicherweise nicht auf andere Länder komplett übertragbar sind.

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