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Covid-19 und Wohlbefinden: Mit Pflanzen besser durch die Pandemie

Wer Pflanzen in der Wohnung hat, übersteht die Pandemie psychisch womöglich besser. Das zeigen Daten aus dem ersten Lockdown. Balkon- und Gartenpflanzen haben keinen Einfluss.
Pflanzen gießen

Menschen, die sich ihren Wohnraum mit Pflanzen teilen, erlebten den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 durchschnittlich als weniger belastend. Das legt eine Untersuchung von Forschern um Katia Perini von der Universität Genua in Italien nahe.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befragten mehr als 4200 Menschen aus 46 verschiedenen Ländern zu ihrer Wohnsituation und dazu, wie es ihnen zwischen März und Juni 2020 ergangen war. Zu dieser Zeit hatten sich die meisten Teilnehmer auf Grund der Pandemie mindestens fünf bis sechs Wochen lang fast ausschließlich zu Hause aufgehalten. Wer keine oder kaum Pflanzen besaß, kam mit dieser Situation anscheinend schlechter zurecht als Pflanzenfreunde: Die Betroffenen klagten eher über negative Emotionen und erlebten weniger gute Gefühle. Mehr als die Hälfte der Probanden gaben zudem an, dass sie während des Lockdowns gerne mehr Grün in ihren vier Wänden gehabt hätten.

Die Zahl der Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten stand hingegen in keinem Zusammenhang mit dem Wohlbefinden der Teilnehmer. Dafür waren neben der Anzahl der Zimmerpflanzen aber natürlich noch zahlreiche weitere Faktoren ausschlaggebend. So belastete die Pandemie etwa Menschen stärker, die an Covid-19 erkrankte Verwandte hatten oder in kleinen Wohnungen mit weniger als 40 Quadratmetern Wohnfläche und wenig Tageslicht lebten. Auch Personen, die schon vor der Pandemie nur selten spazieren gingen oder sich kaum in Grünanlagen aufhielten, steckten den Lockdown schlechter weg.

Dass Pflanzen und der Aufenthalt in der Natur Menschen guttun, zeigt inzwischen eine große Zahl an Studien. So können Städter etwa davon profitieren, wenn es in ihrer Wohngegend einen Park gibt. Das so genannte Waldbaden erlebte in den vergangenen Jahren sogar einen regelrechten Hype: Darunter versteht man das bewusste Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes – zum Beispiel im Rahmen eines Tagesausflugs mit achtsamen Spaziergängen. Laut Untersuchungen können sich solche Aufenthalte in der Natur positiv auf Herz-Kreislauf-, Hormon- und Immunsystem auswirken.

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